Ernste Probleme auf drei Sprachen

Saarbrücken · Anspannung und Vorfreude waren beim gestrigen Finale in den drei Gesichtern zu lesen. Die Neuntklässlerinnen vom Albert-Schweitzer-Gymnasium in Dillingen sprechen auf Englisch, Französisch und Spanisch über ernste Themen, um die es ihnen nicht nur im Rahmen ihres Beitrages „Things we hide behind a smile“ (Was wir hinter einem Lächeln verstecken) zum Bundeswettbewerb Fremdsprachen geht: „Über Mobbing wird geredet.

 Nathalie Lellig, Johanna Lenz und Dong Nghi Le (von links) vom Albert-Schweitzer-Gymnasium in Dillingen. Foto: Becker&Bredel

Nathalie Lellig, Johanna Lenz und Dong Nghi Le (von links) vom Albert-Schweitzer-Gymnasium in Dillingen. Foto: Becker&Bredel

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Aber wenige sprechen über Essstörungen oder den Tod von Freunden", meint Dong Nghi Le (16). Sie hatte die Idee, solche Inhalte zu thematisieren. Die Gruppe richtet sich an Menschen, die zu viel Angst davor haben, mit ihrem Umfeld über ihre Probleme zu sprechen: "Nicht zurückziehen, sondern Hilfe holen! Das geht auch anonym", sagt die 15-jährige Johanna Lenz. Die sprachgewandten Schülerinnen ermutigen dazu in einem Werbespot für ein fiktives Sorgentelefon. Auf Französisch mimen sie darin beispielsweise die Selbstwahrnehmung einer Magersüchtigen: ihr quälendes Vergleichen mit Models, permanentes Kalorienzählen - "je suis un monstre" (ich bin ein Monster) ist zu hören. Schmerz und Hoffnung wechseln. "Der Spot ist in drei Sprachen, das soll heißen, dass es diese Probleme weltweit gibt", sagt Nathalie Lellig (15). Nach der Darbietung interviewte die Jury die drei auf Französisch und Englisch: Was war schwierig bei der Produktion? Welche Reaktionen gab es bisher? Gekonnt antworten die drei in der jeweiligen Sprache. Mitgezittert hat auch Andrea Mercier. Die Lehrerin assistierte der Gruppe. Kein Geheimnis machten die drei daraus, dass auch die 15-jährige Sarah Poss mitgeholfen hat. Bei der Vorführung waren allerdings nur drei Teilnehmer erlaubt. Das Finale fand im Gymnasium am Rotenbühl statt. Auch das Johannes-Kepler-Gymnasium aus Lebach und das Albertus-Magnus-Gymnasium St. Ingbert waren vertreten.

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