Erfolgsgeschichte Helenenhalde

Friedrichsthal/Neunkirchen · Aus einer alten Bergehalde wurde in Friedrichsthal ein Gewerbegebiet. 500 neue Arbeitsplätze wurden so geschaffen. Bis dahin war es jedoch ein weiter Weg. Zunächst musste die Kohle aus dem Haldenboden.

 Das Gebäude von Stoss-Medica steht am Eingang des Gewerbegebietes in Bildstock. Foto: Iris Maurer

Das Gebäude von Stoss-Medica steht am Eingang des Gewerbegebietes in Bildstock. Foto: Iris Maurer

Foto: Iris Maurer

Aus einer alten Bergehalde ein erfolgreiches Gewerbegebiet mit acht Unternehmen zu schaffen und rund 500 Arbeitsplätze anzusiedeln - das gelang der Stadt Friedrichsthal mit der früheren Helenenhalde. Im Ortsteil Bildstock, direkt an dem Autobahndreieck Neunkirchen und damit an der A 8 und der A 620 gelegen, glänzt diese Firmenansiedlung mit europa- und deutschlandweit aktiven Unternehmen. Jüngst zog Stoss-Medica auf das letzte freie Stück Gelände (die Saarbrücker Zeitung berichtete). Der Medizin-Händler und -Dienstleister ist direkt neben die Zweigniederlassung des chinesischen Elektro-Konzerns EverFlourish gezogen und rundet nun den ersten Eindruck in der Robert-Koch-Straße ab - zusammen mit dem direkt gegenüberliegenden Arzneimittel-Großhändler Noweda.

Rolf Schultheis (SPD ), der Bürgermeister der Stadt Friedrichsthal , ist froh, dass das Gewerbegebiet voll besetzt ist. Aber mehr noch: "Wir sind auch mit der Mischung zufrieden". Weiter unten geht es ,,rustikaler" zu, auch optisch, dort hat der Kran- und Baumaschinenvermieter BBL-Cranes sein Zuhause, neben dem Bohrtechnik-Unternehmen Hölcker und der Elektro- und Pumpenfirma Uder. Zwischen diesen beiden Betrieben haben sich der Containerhändler und -vermieter Fritz Giesecke und die DHL angesiedelt, letztgenanntes Unternehmen hat eine Halle angemietet, die früher die Speditionsfirma Hermes nutzte.

Doch bis zu dieser Erfolgsgeschichte war es kein kurzer Weg. Es sei sehr aufwendig und kostenintensiv gewesen, das Gelände umzuwandeln, erzählt Schultheis und blickt zurück: Bis 1929 war die Helenenhalde als Aufschüttung von Waschbergen - einer Mischung aus Stein und bis zu 30 Prozent Kohle - entstanden. Doch damit die 13 Hektar große Fläche ein Gewerbegebiet werden konnte, musste die Kohle aus dem Boden raus. Das organisierte und finanzierte die RAG. Die zurückgewonnene Kohle fand aber nach langem Hin und Her im Kraftwerk Ensdorf ihre Verwendung. Nur unkritische zehn Prozent Kohle bleiben. Bereits 1989 hatte sich die Vorgängerfirma von Noweda angesiedelt, aber richtig los ging es dann im Jahr 2002, als der Bebauungsplan der Gesamtfläche in Kraft trat.

Die Stadt investierte: Gesamterschließungskosten von rund 3,2 Millionen Euro wurden für die finanziell klamme Kommune durch einen Zuschuss des Wirtschaftsministeriums von 1,8 Millionen tragbar. So waren für die Erfolgsgeschichte das Zusammenspiel von RAG (vorher Saarberg), der Stadt Friedrichsthal und dem Land unverzichtbar.

Doch die jahrzehntelange Zusammenarbeit macht routiniert. Auf dieses Blatt setzt Schultheis jetzt, ob es um die Erschließung weiterer Flächen geht, oder um die angedachte Erweiterung des Gewerbegebietes auf der Maybach. Weitere Unternehmen will Schultheis nach Friedrichsthal locken, er ist sicher, nur ,,so können die Einnahmen der Stadt erhöht werden." Und dazu will die Stadt auch ein offenes Ohr für Ansiedlungswünsche haben.

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