Wiederaufbau nach Brand Eiscafé wird in Bosen wieder aufgebaut

Bosen · Nach dem Brand 2016 hat Familie Babuin nicht aufgegeben. Zur Saison 2018 soll wieder eröffnet werden.

 Der Neuaufbau der abgebrannten Eisdiele in Bosen hat begonnen, Maurizio Babuin und Roberta Da Re stehen hier an der Baustelle.

Der Neuaufbau der abgebrannten Eisdiele in Bosen hat begonnen, Maurizio Babuin und Roberta Da Re stehen hier an der Baustelle.

Foto: B & K/Franz Rudolf Klos

Der Keller ist ausgeschachtet, die neue Bodenplatte bereits gegossen. Schweres Gerät und jede Menge Steine stehen dort, wo einst Eis-Liebhaber ihre Kugeln Vanille oder Schokolade schleckten. Es herrscht Aufbruchsstimmung in Bosen. Und auch bei Familie Babuin. Nach dem Brand vor knapp einem Jahr, der ihre Existenz zerstörte, geht es nun an den Wiederaufbau. Nach Angaben von Marco Babuin, Sohn des Hauses und Fachkraft für Speiseeis, haben die Arbeiten vorletzte Woche begonnen. Die beiden zerstörten Häuser sind seit Monaten abgerissen, der Entschluss zum Neuanfang sei unmittelbar nach dem Brand gefallen: Das Eiscafé Da Re soll wieder aufgebaut werden.

Und zwar genau so, wie es die Kunden kennen. Zumindest, was die Fassade betrifft. Dazu Marco Babuin: „Uns geht es um den Wiedererkennungswert.“ Ein Teil der Maschinen kann in der neuen Eisdiele wieder genutzt werden. „Das war so ziemlich das einzige, was wir noch gebrauchen konnten“, schildert Babuin. Denn in dem Café im Erdgeschoss habe das Feuer  am wenigsten gewütet. Viel schlimmer sah es in der Privatwohnung aus. „Im zweiten und dritten Stock war alles verbrannt oder vom Löschwasser ruiniert.“

Kein Schaden ohne Nutzen: Trotz dieses Schicksalsschlags denkt die Familie positiv. Und ist dankbar für die Unterstützung aus dem Dorf. „Selbst Menschen, die wir gar nicht kannten, haben uns geholfen“, so Marco Babuin. Mit Essen, mit Kleidung, mit dem Nötigsten eben.  Was den Wiederaufbau angeht, da müssen sich die Babuins keine Sorgen machen: Nach einigen Formalitäten und jeder Menge Bürokratie war klar, dass die Versicherung zahlt. Etwa eine Million Euro kostet der Wiederaufbau.

Dieser soll zur neuen Eissaison im kommenden Jahr abgeschlossen sein. Dann will die Familie  endlich wieder loslegen. Und Marco Babuin macht sich schon jetzt Gedanken über die Eröffnung: „Dann wollen wir ein spezielles Eis anbieten.“

 So hatten die Flammen gewütet: Vom Dach blieben nur noch Balken übrig. Im Dezember 2016 brannte es im Eiscafe Da Re.

So hatten die Flammen gewütet: Vom Dach blieben nur noch Balken übrig. Im Dezember 2016 brannte es im Eiscafe Da Re.

Foto: Bonenberger & Klos/B&K

Rückblick: Roberta Babuin wachte am Morgen des 2. Dezembers 2016 gegen 7.20 Uhr auf. Einen merkwürdigen Geruch hatte sie in der Nase. Sie ging runter ins Erdgeschoss, um nach der Ursache zu suchen. Doch sie entdeckte nichts. Dennoch: Sie war beunruhigt, rief ihren Mann Maurizio und Sohn Marco. Gemeinsam suchten sie nach der Ursache. Sie vermuteten  den Ausgangspunkt unter dem Dach. Und tatsächlich: Dort brannte es lichterloh. Marco versuchte,  die Flammen zu löschen. Doch schnell wurde allen klar: Den Brand kann nur noch die Feuerwehr in den Griff bekommen. Die drei flüchteten ins Freie. Tochter Lisa war zu diesem Zeitpunkt nicht zu Hause. 90 Feuerwehrleute löschten den Brand. Ein Gutachter wurde eingeschaltet. Aber nach wie vor, so die Polizei am Montag auf Nachfrage, sei die Brandursache nicht geklärt. Die Polizei geht von einem technischen Defekt aus.

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