Einst Hotel, künftig Bio-Markt

Theley · Es steht seit Jahren leer, das ehemalige Hotel-Restaurant Bard in der Theleyer Ortsmitte. Das soll sich ändern. Die Imsbach-Verwaltungs- und Entwicklungsgesellschaft will hier einen Einkaufsmarkt für regionale Bio-Produkte einrichten. Schon bald sollen die Renovierungsarbeiten beginnen.

 Bald kein Leerstand in Theley mehr: Das einstige Hotel-Restaurant Bard. Foto: B&K

Bald kein Leerstand in Theley mehr: Das einstige Hotel-Restaurant Bard. Foto: B&K

Foto: B&K

Es riecht ein wenig muffig im ehemaligen Schankraum. Eine dünne Staubschicht liegt über der Theke. Kein Wunder, das rote Haus direkt an der Theleyer Hauptstraße steht schon seit Jahren leer. Aber nicht mehr lange. Für das ehemalige Hotel-Restaurant in der Ortsmitte gibt es eine Zukunft. Die planen zurzeit Michael Fries und Eberhard Veith. Im Erdgeschoss des Gebäudes soll es einen Biomarkt geben, in dem in der Region biologisch angebaute Waren verkauft werden. In der Metzgerei wird Bio-Fleisch verarbeitet.

Das Gebäude kauft und renoviert Michael Fries aus Illingen. Der Investor ist über die Grenzen seiner Heimatgemeinde hinaus bekannt durch die Dorf- und Schaukäserei Hirztaler in dem Illinger Ortsteil, die seine Frau Petra leitet. Die Imsbach-Verwaltungs- und Entwicklungsgesellschaft pachtet das Gebäude und betreibt den Biomarkt. Die Gesellschaft ist eine Tochter der Naturlandstiftung Saar. Geschäftsführer der Stiftung und der Entwicklungsgesellschaft ist Eberhard Veith.

Die Imsbach-Verwaltungs- und Entwicklungsgesellschaft bewirtschaftet das Hofgut Imsbach und den Kreuzhof in Marpingen . Mit 500 Hektar Fläche im ganzen Land ist sie eine der größten Biolandwirtschaftsbetriebe im Saarland.

"Wir haben seit langem nach Möglichkeiten gesucht, für die Schlachtung und Produktion", erklärt Veith. Im Saarland gebe es keinen zertifizierten Bio-Schlachtbetrieb. Das Problem: Unter anderem müsse dieser über ein getrenntes Kühlhaus verfügen, beim Schlachten gebe es strenge Auflagen. Michael Fries: "Die ganze Kette muss zertifiziert sein, der Produktionsprozess getrennt sein." Schließlich habe man überlegt, man mache etwas Eigenes. Die Kombination von Metzgerei und Verkaufsräumen in Theley passt da bestens. Wobei in Theley keine Tiere geschlachtet werden, unterstreicht Fries. Das geschehe weiterhin in einem entsprechend zertifizierten Unternehmen in Konken in Rheinland-Pfalz.

Nächstes Jahr soll's losgehen

In Theley werde das Fleisch in der Metzgerei dann weiterverarbeitet. Und unter anderem im Bio-Lokalwarenmarkt verkauft. Rinder, Schweine, Schafe hält die Tochtergesellschaft der Naturlandstiftung nicht nur im Hofgut Imsbach . Allein dort aber leben 150 Rinder, weitere 80 bei Beweidungsprojekten in Rappweiler, Marpingen und Reitscheid.

Verkauft werden soll in Theley zudem im ersten Schritt auch Bio-Käse aus Hirzweiler. Weitere Interessenten könnten hinzukommen, der Markt nach und nach ausgebaut werden. Michael Fries: "Wir wollen einen regionalen Markt für Bio-Produkte aufbauen." Öffnen soll dieser im kommenden Jahr.

Aber zuvor soll schon in wenigen Monaten die Metzgerei in Betrieb gehen. Veith und Fries gehen von einer Gesamtinvestition von etwa einer halben Million Euro aus.

Der Tholeyer Bürgermeister Hermann Josef Schmidt freut sich über dieses Vorhaben in der Theleyer Ortsmitte: "Das passt bestens in das Dorfentwicklungskonzept."

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