"Eine Städtepartnerschaft muss lebendig bleiben"

Neunkirchen. Eine Städtepartnerschaft ähnelt einer Ehe: "Sie muss lebendig bleiben. Man muss die Beziehung pflegen, sonst erlahmt sie", sagt Ursula Maurer, Vorsitzende des Neunkircher Städtepartnerschaftsvereins

Neunkirchen. Eine Städtepartnerschaft ähnelt einer Ehe: "Sie muss lebendig bleiben. Man muss die Beziehung pflegen, sonst erlahmt sie", sagt Ursula Maurer, Vorsitzende des Neunkircher Städtepartnerschaftsvereins. Dass es sich bei den Partnerschaften zwischen deutschen und französischen Städten nicht nur um Ehen auf dem Papier handelt, beweist die Wanderausstellung "Lebendige Vielfalt - Beispiele deutsch-französischer Städtepartnerschaften", die im Neunkircher Rathaus zu sehen ist.Insgesamt 62 Schautafeln mit zahlreichen Fotos und Texten künden von gelebten Städtepartnerschaften: Sie zeigen das deutsch-französische Tanzfestival, das die Städte Evreux und Rüsselsheim veranstaltet haben. Die zweisprachige Zeitung, die Aalen und Saint-Lô produziert haben. Oder das Selbsthilfeprojekt für eine Stadt im afrikanischen Mali, das Morbach im Hunsrück und Pont-sur-Yvonne auf die Beine gestellt haben. Zeichen der Freundschaft zwischen Neunkirchen und Mantes-la-Ville dürfen natürlich auch nicht fehlen: Zu sehen sind Eindrücke vom Kochduell zwischen saarländischen und französischen Kochlehrlingen und vom Frankreichaufenthalt der Grundschule Steinwald. Rührend sind die Fotos, die den Abschiedsschmerz der deutschen und französischen Schüler dokumentieren: "Als sie sich umarmt haben, ist die eine oder andere Träne geflossen. Die Schüler haben in wenigen Tagen zueinandergefunden, obwohl ihre Sprachkenntnisse noch spärlich waren", erinnert sich Ursula Maurer. Diese Erfahrung hat sie darin bestätigt, dass Städtepartnerschaften nach wie vor wichtig sind: "Wir können eine Menge voneinander lernen. Nichts kann den regelmäßigen persönlichen Kontakt und gemeinsame Erfahrungen ersetzen." Außerdem beobachtet Maurer, dass das Wissen über das Nachbarland weiterhin ausbaufähig ist - obwohl das Internet die Welt zu einem Dorf gemacht hat.Elli Schmidt hat schon seit 40 Jahren Kontakt nach Mantes-la-Ville - und möchte die lange Partnerschaft niemals missen: "Die Begegnungen mit den Menschen dort sind immer herzlich und wertvoll", sagt Schmidt. Mit einer Familie ist sie seit Jahrzehnten eng befreundet: "Wir haben gemeinsam viel Schönes, aber auch Trauriges erlebt, Hochzeiten, aber auch Todesfälle. Das hat uns zusammengeschweißt." gha Die Ausstellung im Neunkircher Rathaus, Oberer Markt 16, ist noch bis zum 26. Oktober geöffnet, montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr, freitags von 8 bis 12 Uhr.

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