Eine Niederlage, die Mut macht

Merzig · Trotz großer Moral gelang es den Oberliga-Handballern der HF Merzig-Brotdorf am Samstag nicht, dem Tabellenzweiten SV Zweibrücken ein Bein zu stellen. Vor 350 Zuschauern unterlagen die Wölfe mit 20:23.

 Peter Laux von den HF Merzig (am Ball) konnte sich gegen Zweibrücken selten in Szene setzen und traf nur zwei Mal. Foto: Klos

Peter Laux von den HF Merzig (am Ball) konnte sich gegen Zweibrücken selten in Szene setzen und traf nur zwei Mal. Foto: Klos

Foto: Klos

Zur Überraschung reichte es zwar nicht, dennoch wurden die Spieler des Handball-Oberligisten HF Merzig-Brotdorf am Samstagabend von ihren Fans mit Applaus verabschiedet. Vor 350 Zuschauern in der Thielspark-Halle lieferten die Wölfe dem Tabellenzweiten SV Zweibrücken einen großen Kampf, vor allem in der zweiten Halbzeit, als der abstiegsbedrohte Tabellen-13. drauf und dran war, eine schon verloren geglaubte Partie zu drehen. Am Ende zog der Favorit den Kopf aber noch mal aus der Schlinge und konnte sich mit 23:20 behaupten.

"Das ist schade, denn heute war für uns mehr drin", sagte HF-Rückraumspieler Dorian Vallet. Zur Halbzeit lag sein Team schon mit 8:14 zurück, startete dann aber eine furiose Aufholjagd. "Ich habe den Spielern in der Pause gesagt, dass wir versuchen müssen, auf drei Tore ranzukommen, damit die Halle wieder hinter uns steht", verriet Merzigs Trainer Markus Simowski. Ein Vorhaben, das seine Spieler sofort in die Tat umsetzten - vor allem dank Vallet und Torwart Sven Klein, der in Hälfte zwei nicht weniger als elf Bälle abwehrte.

Während Zweibrücken im zweiten Abschnitt über sieben Minuten ohne Tor blieb, kamen die Gastgeber nun auch über Tempogegenstöße zum Erfolg. Nach drei Treffern von Linksaußen Sebastian Klein traf Peter Laux zum 13:14-Anschluss (37.). Ein Hauptgarant für die starke Merziger Phase war aber Vallet, der mit sieben Toren nicht nur bester HF-Schütze war, sondern auch gleich fünf Balleroberungen verbuchte. "In der ersten Hälfte war das von uns zu wenig. Danach haben wir aber sehr gut gekämpft und sind stark zurückgekommen", lobte der Franzose die Moral im Team. Bis zu seinem Treffer zum 19:20 war für Merzig alles drin, dann aber folgte der Knackpunkt im Spiel: Knapp fünf Minuten vor Schluss erwischte Laux einen Gegenspieler beim Abwehrversuch unglücklich mit der Hand im Gesicht. Die Schiedsrichter entschieden auf Rot. Und Laux musste von der Tribüne aus ansehen, wie Zweibrücken in Überzahl auf 22:19 davonzog - die Partie war gelaufen.

Und dennoch: Diese zweite Halbzeit macht Mut für die kommenden Aufgaben im Abstiegskampf. Auch ohne Julius Rost (Finger), Matthias Bochem sowie die beiden Ungarn Laszlo Kincses (Fußgelenk) und Tamas Nemeth (Erkältung) verkauften sich die Wölfe mehr als achtbar. Das galt vor allem für die Abwehr. "Gegen diese absolute Spitzenmannschaft war ich mit unserer Defensivleistung heute richtig zufrieden. So stark haben wir in der Abwehr unter mir noch nie gespielt. Wir nehmen aus dieser Partie viel Positives mit", erklärte Simowski. Im Angriff lief es dagegen nicht so gut. Vor allem zu Beginn, als Laux erst nach neuneinhalb langen Minuten der erste Treffer zum 1:4 gelang. Am Sonntag beim Tabellen-Vorletzten HSG Völklingen sollte es wieder besser laufen. Denn im Saarderby wollen sich die Wölfe-Fans dann nicht nur eine gute Leistung ihres Teams freuen, sondern über einen eminent wichtigen Sieg im Abstiegskampf.

Tore der HF Merzig-Brotdorf: Dorian Vallet 7, Sebastian Klein 5, Gabor Karap 3, Thomas Kochann 3, Peter Laux 2.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort