Schule Eine klare Sicht auf Rauch und Nebel

Türkismühle · An den Gemeinschafts-schulen Nohfelden-Türkismühle und Freisen klärte ein Mitmach-parcours über Tabak- und Alkoholsucht auf.

 An der Talkshow-Station wurden Geschichten mit fiktiven Personen entwickelt, in denen es um Probleme ging, die im Umgang mit Alkohol und Tabak entstehen können.

An der Talkshow-Station wurden Geschichten mit fiktiven Personen entwickelt, in denen es um Probleme ging, die im Umgang mit Alkohol und Tabak entstehen können.

Foto: Frank Faber

Je zwei Tage war der Klar-Sicht-Mitmachparcours an den Gemeinschaftsschulen Nohfelden-Türkismühle und Freisen aufgebaut. Die Ziele von Klar-Sicht sind, das Genuss- und Konsumverhalten zu vergegenwärtigen, mit Jugendlichen soziale Folgen des Tabak- und Alkoholkonsums zu reflektieren. Dabei werden Entscheidungshilfen für gesundheitsförderliches Verhalten angeboten, über Wirkungen und Suchtpotenziale aufgeklärt und Schutzmechanismen zur Förderung des Nichtrauchens und zu einem kritischen Umgang mit Alkohol aufgebaut.

„Die Aktion passt gut in unsere Sucht- und Präventionsarbeit“, meinte Monika Greschuchna, Schulleiterin an der Gemeinschaftsschule Nohfelden-Türkismühle. Die Gesundheitserziehung, so Greschuchna weiter, sei das Thema dieses Jahrhunderts. „Und der Suchtbereich ist ein ganz wichtiges Thema, das wir den Schülern und Eltern nahebringen müssen“, betonte die Schulleiterin.

In der Sporthalle hatten die Mitarbeiter der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) dazu einen Mitmachparcours aufgebaut, um die Schüler spielerisch mit der Suchtaufklärung zu konfrontieren. „Wir wollen Impulse setzen, dafür müssen wir den Schülern auf Augenhöhe begegnen“, sagte BZgA-Mitarbeiter Mattias Wolf. Zum Start in den Parcours mussten die Sechstklässler vor dem „Tor der Entscheidung“ auswählen, ob es für sie in Ordnung ist, wenn einer ihrer Freunde raucht. „Ja“, „Nein“ und „Vielleicht“ standen zur Auswahl. Eine Station beschäftigte sich mit dem Thema Tabak. Der Fokus lag dabei allerdings nicht nur auf der brennenden Zigarette, sondern thematisierte auch die trendige Shisha-Wasserpfeife und die E-Zigarette. Die Schüler bekamen die Risiken aufgezeigt und eine Rechnung präsentiert, wenn man täglich eine Schachtel Zigaretten wegpafft. „Ich wusste gar nicht, dass im Tabak so viele Schadstoffe drin sind“, sagte Sechstklässler Finn verwundert.

Fiktive Geschichten konnten die Schüler in der „Talkshow“ loswerden. „Sie sollen sich mit Problemen Alkohol und Tabak auseinandersetzen und dabei Lösungsansätze für die fiktive Person rausfinden“, erklärt Wolf. An der „Trinkbar“ wurden zunächst Informationen über Alkohol gesammelt, wie beispielsweise, dass die jungen Körper der Schüler noch nicht so viel vertragen und verfrühter Alkoholkonsum die Entwicklung stören und Gehirnzellen absterben lässt. Innerhalb kurzer Zeit mussten sie entscheiden, welches Getränk am meisten Alkohol enthält. Zur Auswahl standen Bier, Schnaps, Sekt, Rotwein, Likör und ein Mischbier. Eine Rauschbrille gaukelte ihnen an der nächsten Station vor, bis zu 1,5 Promille intus zu haben. Die Schüler mussten einen kleinen Parcours meistern, der verdeutlichen soll, wie orientierungs- und hilflos man sich unter Alkoholeinfluss fühlen kann. „War schon interessant zu sehen, wie man sich fühlt, wenn man betrunken ist“, stellte Finn fest.

Die Image-Station zeigte den Schülern die Scheinwelt der Werbung. „Wir wollen mit dem Marketing brechen und demonstrieren, dass die Werbung nur dazu dient, dass sich die Produkte besser verkaufen lassen“, so Wolf. Zum Abschluss mussten die Schüler erneut vor das „Tor der Entscheidung“ treten und dieselbe Frage beantworten wie zu Beginn: Findet ihr es in Ordnung, wenn eure Freunde rauchen? „Oft kommt dabei ein Jein heraus, weil manche Entscheidungen unter Gruppenzwang getroffen werden“, sprach Wolf aus Erfahrung. Umso dringender sei für ihn die Aufklärung: „Für uns ist es wichtig, dass sie das Wissen mitnehmen, es reflektieren, so dass es im Kopf bleibt“.

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