Eine ganze Schule ist in Bewegung

Das ist schon etwas anderes als normaler Unterricht, viel spannender und so abwechslungsreich.“ Man sieht es ihnen an, Celine und Julian sind noch ganz fasziniert von den Erfahrungen, die sie und ihre 24 Mitschüler der Klasse 7c in der Projektwoche der Gemeinschaftsschule Marpingen gemacht haben.

Dass Schüler so begeistert von der Schule reden, ist durchaus als Kompliment zu sehen. Und diese gab es reichlich für die Vielfalt an Angeboten, unter denen die rund 1100 Schüler in Marpingen wählen konnten.

Statt des gewohnten Fachunterrichts gab es einen auf die jeweiligen Altersstufen abgestimmten Stundenplan: Gruppenbildungs- und Kooperationsspiele, Büchereierkundung, Training mit Experten des Deutschen Fußball-Bundes, lernen, wie man lernt für die Jüngeren der Stufe 5. Für die etwas Älteren der Klasse 7 erstellten die Lehrer in Kooperation mit dem Jugendbüro Marpingen einen Dunkelparcours. Nur in Absprache und Kooperation mit Mitschülern war dieser zu bestehen, was das Vertrauen in die Klassengemeinschaft stärkte und den Jugendlichen gleichzeitig ungeheuren Spaß bereitete. Ergänzung fand dieses Angebot für die Heranwachsenden durch weitere Orientierungs- und Selbsterfahrungsspiele, die anschließend auch in Gesprächen ausgewertet wurden.

Passend zum bevorstehenden Berufspraktikum standen für die Jungen und Mädchen der achten Klassen Betriebserkundungen, ein Talente-Check und Berufsinformationen auf dem Programm. Auch für die Großen konnte ein auf die schulischen und beruflichen Anforderungen abgestimmtes Angebot gemacht werden: Für die jungen Erwachsenen der Klassen 10 und 12 waren Experten eingeladen, die zehn unterschiedliche Ausbildungs- und Berufswege vorstellten.

Politische und künstlerische Projekte, sei es das Kennenlernen der Parteienlandschaft mit anschließender Teilnahme an der Landtagssitzung in Saarbrücken, sei es der Besuch der Pop-Art-Ausstellung im Weltkulturerbe Völklinger Hütte, die am darauf folgenden Tag gleich zur kreativen Eigengestaltung inspirierte. "Wir haben in diesem Jahr erstmals das Konzept der Powertage, wie wir sie nennen, umgesetzt, die ganze Schule ist dann in Bewegung: mit selbst gewählten Projekten, fachübergreifendem Unterricht und Lehrfahrten zu betrieblichen, kulturellen, politischen Zielen außer Haus", erklärt die Marpinger Schulleiterin Petra Brenner-Wolff. "Wir erhoffen uns davon, dass unsere Schüler fundiert und konzentriert an einer Thematik arbeiten können, die nicht nur inhaltliche Kenntnisse vermittelt, sondern auch das soziale Miteinander fördert und die Eigeninitiative stärkt."

Verfolgt man die Äußerungen der Jungen und Mädchen in Marpingen, lässt sich sagen, dass diese Ziele auch erreicht worden sind. "Natürlich kann eine Projektwoche den Fachunterricht nicht ersetzen", geben Chiara und Dominik aus den Klassenstufen 10 und 12 zu bedenken, doch als Ergänzung hierzu sei sie allemal sinnvoll. Oder, wie es Julian und Celine in ihrem jugendlichen Eifer ausdrücken: "Da war alles dabei. Eine ganze Woche raus aus dem Klassenzimmer. Und eine ganze Menge gelernt: Zusammenhalt, Vertrauen und Teamwork."

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