Eine Dorfgemeinschaft hält zusammen

Eiweiler. Ortsvorsteher Hermann Bär begann seine Neujahrsrede mit einer Würdigung der Menschen, die sich in Ehrenämtern engagieren. Wer sich so für die Allgemeinheit einsetze, der sei "für eine lebendige Dorfgemeinschaft unersetzlich." Bär erinnerte zudem an die besonderen Ereignisse des vergangenen Jahres in Eiweiler

 6000 Euro Spendengelder kamen beim Eiweiler Weihnachtsmarkt zusammen. Bei der Spenden-Übergabe (von links): Simone Deutsch, Petra Alsfasser und Carla Kiel (Kindergarten Eiweiler), Georg Rupp (Elterninitiative Krebskranke Kinder), Richard Wachall (Vorsitzender Vereinsgemeinschaft), Monika Hoffeld (Förderverein Blindenschule), Ortsvorsteher Hermann Bär und Annette Thirion (Förderverein Blindenschule). Foto: Andreas Engel

6000 Euro Spendengelder kamen beim Eiweiler Weihnachtsmarkt zusammen. Bei der Spenden-Übergabe (von links): Simone Deutsch, Petra Alsfasser und Carla Kiel (Kindergarten Eiweiler), Georg Rupp (Elterninitiative Krebskranke Kinder), Richard Wachall (Vorsitzender Vereinsgemeinschaft), Monika Hoffeld (Förderverein Blindenschule), Ortsvorsteher Hermann Bär und Annette Thirion (Förderverein Blindenschule). Foto: Andreas Engel

Eiweiler. Ortsvorsteher Hermann Bär begann seine Neujahrsrede mit einer Würdigung der Menschen, die sich in Ehrenämtern engagieren. Wer sich so für die Allgemeinheit einsetze, der sei "für eine lebendige Dorfgemeinschaft unersetzlich." Bär erinnerte zudem an die besonderen Ereignisse des vergangenen Jahres in Eiweiler. So unter anderem an den Beginn der Saarbahnarbeiten, den Ausbau der Reisbachstraße, die Sanierung der Großwaldhalle und das 150. Jubiläum der Großwaldbrauerei.In seinem Ausblick auf das neue Jahr ging Bär schwerpunktmäßig auf den demografischen Wandel ein: "In Eiweiler leben 2421 Menschen, 1079 davon sind älter als 50 Jahre. In zehn Jahren werden 1356 Menschen über 50 sein. Diese Entwicklung ist unaufhaltbar. Wir müssen uns bei den Planungen an diesen Zahlen orientieren." Erste Veränderungen seien bereits spürbar: "Im Kindergarten wurde eine Gruppe geschlossen. Ob wir den Kindergarten auf Dauer erhalten können, ist offen." An der Grundschule in Eiweiler werden in diesem Jahr weniger als 15 Kinder eingeschult. "Das genügt nicht, um eine 1. Klasse einzurichten. Es geht nur, wenn Kinder aus anderen Ortsteilen in Eiweiler eingeschult werden. Es kann aber auch sein, dass die Eiweiler Kinder in eine andere Heusweiler Schule gehen müssen."

Vereine müssten sich ebenfalls anpassen: "Wird es in Eiweiler noch genügend Kinder geben, damit wir auch in Zukunft turnen, Fußball oder Tennis spielen und dem Schießsport nachgehen können? Auch die Feuerwehr hat bereits heute Personalmangel", so Bär. Eine Auflösung des Löschbezirkes drohe, wenn die vorgeschrieben Mannstärke unterschritten wird. Bär: "Ich mache aufmerksam, nicht um Ängste zu verbreiten, sondern um auf die Aufgaben hinzuweisen, die in den nächsten Jahren bewältigt werden müssen" - und das, so Bär, gelinge nur, wenn man zusammenhalte.

Im Anschluss an Bärs Rede verteilte Richard Wachall, der Vorsitzende der Eiweiler Vereinsgemeinschaft, das beim Weihnachtsmarkt erwirtschaftete Spendengeld: "In diesem Jahr sind es 6000 Euro. Somit beläuft sich unsere Spendensumme in den 28 Jahren, die wir diesen Weihnachtsmarkt durchführen, auf 157 310 Euro", sagte Wachall. Jeweils 2000 Euro gehen an die Elterninitiative krebskranker Kinder in Homburg, den Verein zur Förderung blinder und sehbehinderter Kinder in Lebach und den Eiweiler Kindergarten, der die Spende in die Sanierung des Außengeländes investieren will.

Wachall schilderte, dass 13 Vereine in der Vereinsgemeinschaft mitarbeiten: "In Eiweiler zählt noch das Miteinander und Füreinander. Der Gedanke des Verdienens steht nicht im Vordergrund. Wir brauchen keinen Ortsrat oder Gemeinderat, um unseren Weihnachtsmarkt zu organisieren, wir bauen unsere Buden auch noch selbst auf und wieder ab", sagte Wachall - eine Anspielung auf den Heusweiler Weihnachtsmarkt, der rückläufige Teilnehmerzahlen schreibt, weil, wie es vorige Woche im Heusweiler Ortsrat hieß, die teilnehmenden Vereine nicht genug verdienen würden. Dagegen Wachall: "Wir sind eine starke Gemeinschaft und wollen es auch bleiben." Musikalisch umrahmt wurde der Empfang von den beiden Eiweiler Nachwuchsmusikern Nicola Landwehr (Klavier) und Jana Götzinger (Querflöte). dg

In Kürze

Zum Schmunzeln: Als Ortsvorsteher Hermann Bär sagte: "In Eiweiler leben 2421 Menschen. 1210 davon sind weiblich, 1211 männlich. Bis auf einen sind offensichtlich alle verheiratet", meinte Albert Dörr, der Leiter des Heusweiler Bauamtes: "Der eine ist der Pastor." dg

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