Ein Zuhause mit Geschichte

Mosberg-Richweiler. "Am Abend kam der Anruf aus Saarbrücken, dass unser Haus den dritten Platz belegt hat. Plötzlich standen Nachbarn und Freunde vor der Tür, um uns zu gratulieren. Und dann haben wir ganz spontan eine Party gefeiert." Nicole Berwanger erzählte noch Tage nach dem Besuch und der Entscheidung der Jury von diesem "Ereignis des Jahres"

Mosberg-Richweiler. "Am Abend kam der Anruf aus Saarbrücken, dass unser Haus den dritten Platz belegt hat. Plötzlich standen Nachbarn und Freunde vor der Tür, um uns zu gratulieren. Und dann haben wir ganz spontan eine Party gefeiert." Nicole Berwanger erzählte noch Tage nach dem Besuch und der Entscheidung der Jury von diesem "Ereignis des Jahres". Rückblende: Die Familie hatte sich am Bauernhauswettbewerb beteiligt. Das Institut für Landeskunde hat diesen Wettbewerb im Jahre 1984 zusammen mit dem saarländischen Umweltministerium ins Leben gerufen und schreibt ihn alle zwei Jahre neu aus. Das Anwesen von Markus und Nicole Berwanger war vom Landkreis St. Wendel zusammen mit Häusern in Bliesen und Osterbrücken für den Wettbewerb "Saarländische Bauernhäuser - Zeugnisse unserer Heimat" vorgeschlagen worden. Zwei Tage war die Jury im ganzen Land unterwegs, um die 17 gemeldeten Bauernhäuser zu begutachten. Am späten Nachmittag des 29. September kamen die sieben Fachleute auch nach Mosberg-Richweiler, um sich das Anwesen anzuschauen.Vor 13 Jahren hatte das Ehepaar Berwanger, das vorher in Hirstein wohnte, das alte Bauernhaus gekauft. "Damals wohnte darin noch eine ältere Frau, die nach dem Tod ihres Mannes nicht mehr alleine bleiben wollte", erzählte Nicole Berwanger. "Leider bekamen wir nicht heraus, wann das Haus gebaut worden ist. Im Dorf wurde immer nur von einem der ältesten Häuser in Mosberg-Richweiler erzählt." Von Anfang an waren sich die neuen Hausbesitzer einig, alles originalgetreu zu restaurieren. Bei den Außenarbeiten orientierten sie sich dabei an einem historischen Foto des Anwesens. Alte Holzklappläden wurden montiert, das Scheunentor und die Stalltüre erneuert und das Haus rundum neu verputzt. Hinter dem Anwesen wurde der Auslauf für die Pferde mit einem Bauernzaun eingegrenzt. Im Innern blieben die alten Fliesen an Ort und Stelle. Die Türen, die Holztreppe und die Dielenböden wurden überholt. Ein Kachelofen, eine Heizung, Fenster und ein neues Bad mussten allerdings neu eingebaut und auch die Elektroanlage erneuert werden. Später bauten die Berwangers noch das Dach aus, wo sich jetzt ein großer Arbeitsraum befindet. Mit entscheidend für den Kauf des alten Hauses war für die Familie auch die große Scheune, in der inzwischen zwei Pferdeboxen eingerichtet sind und ausreichend Platz für Heu, Stroh und Holz vorhanden ist. Markus und Nicole Berwanger sowie Sohn Lucas sind in dem hübschen Anwesen rundum glücklich, weil sie alles unter einem Dach haben. "Und auch im Dorf fühlen wir uns heimisch", verriet die Hausbesitzerin. "Nachdem wir hierher gezogen waren haben wir schnell Kontakt gefunden und neue Freunde gewonnen. In Mosberg-Richweiler gibt es eben noch eine echte Dorfgemeinschaft", sagt Nicole Berwanger.

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