Ein „unbegreifliches“ Pokalaus

Dillingen · Borussia Neunkirchen ist am Mittwochabend überraschend im Viertelfinale des Saarlandpokals bei Fußball-Saarlandligist VfB Dillingen ausgeschieden. Beim 2:4 nach Elfmeterschießen zeigte der Oberligist eine ganz schwache Leistung.

 Der Moment der Entscheidung: Der Dillinger Julian Ottinger bezwingt mit dem letzten Elfmeter Borussias Torhüter Enver Marina, der sich für die falsche Ecke entschieden hat. Nach 90 und 120 Minuten hatte es 0:0 gestanden.Foto: Rolf Ruppenthal

Der Moment der Entscheidung: Der Dillinger Julian Ottinger bezwingt mit dem letzten Elfmeter Borussias Torhüter Enver Marina, der sich für die falsche Ecke entschieden hat. Nach 90 und 120 Minuten hatte es 0:0 gestanden.Foto: Rolf Ruppenthal

Foto: Rolf Ruppenthal

Bei Fußball-Oberligist Borussia Neunkirchen läuft es derzeit einfach nicht rund. Nach 16 Ligaspielen ohne Niederlage folgten zuletzt zwei Pleiten in Folge. Zudem schied die Mannschaft von Trainer Dieter Ferner jetzt am Mittwochabend im Viertelfinale aus dem Saarlandpokal aus. Saarlandligist VfB Dillingen setzte sich im Elfmeterschießen mit 4:2 (0:0, 0:0) durch. Am morgigen Samstag gilt es für die Borussen, im Punktspiel um 15.30 Uhr bei der Spvgg. Burgbrohl den Schalter umzulegen.

"Man kann im Elfmeterschießen verlieren, aber soweit darf man es gegen eine Mannschaft, die eine Klasse tiefer spielt, nicht kommen lassen", sagte Ferner: "Der Sieg, wenn auch im Elfmeterschießen, war nicht unverdient. Weil nur eine Handvoll meiner Spieler Oberliga-Leistung gezeigt haben, waren einfach nicht in der Lage, mehr als eine Chance herauszuspielen."

Vor 400 Zuschauern auf dem Kunstrasenplatz an der Dillinger Papiermühle hatte es nach 90 und 120 Minuten 0:0 gestanden. Absprachegemäß stand, wie zuletzt im Pokal, der Ersatz-Torwart in der Startelf. Enver Marina sah dabei eine beherzte Vorstellung des VfB. Die Dillinger hatten sogar ein Chancenplus. Kurz nach der Pause platzte Ferner dann zum ersten Mal der Kragen. Nach einer misslungenen Aktion rannte er wütend Richtung Spielfeld und schrie laut "Leck mich am Allerwertesten." Damit schien er seine Elf zumindest kurzzeitig geweckt haben, denn die letzte halbe Stunde der regulären Spielzeit steigerte sich sein Team ein wenig. Die beste Chance zum Siegtor vergab Jens Kirchen, der knapp verzog. In der Verlängerung vergab dann Dillingens Meriton Mehmeti die beste Torchance, als er an Marina scheiterte (107.).

Kizmaz und Dafi scheitern

Angreifer Felix Dausend verwandelte dann im Elfmeterschießen den ersten Strafstoß. Abdul Kizmaz setzte seinen Versuch an die Latte. Nachdem Djemel N'Ganvala der Anschlusstreffer gelangt und ein Dillinger zum 4:2 vorlegte, scheiterte Nabil Dafi an VfB-Schlussmann Sascha Kilper. Julian Ottinger verwandelte dann und schoss Dillingen ins Halbfinale.

Trotz der Ausfälle von drei Stammspielern und drei Ergänzungsspielern bestand die erste Elf der Borussen nur aus Spielern des Oberliga-Kaders. Rückkehrer Jens Kirchen war zudem anzusehen, dass ihm nach der Winterpause und anschließender Rotsperre (vier Spiele) die Spielpraxis fehlt. "An den Verletzungen mache ich die Leistung nicht fest", meinte Ferner.

Weil sich in Dillingen auch noch Kapitän Nazif Hajdarovic (Zerrung in der Leistengegend) verletzte, wurde zwar mit Florian Röder ein Spieler aus dem Landesliga-Kader der U23 eingewechselt, aber der war laut Ferner "mit Sicherheit nicht der Schlechteste". Wieso die Neunkircher nach einer überzeugenden Hinrunde plötzlich in eine Mini-Krise rutschten, weiß der Trainer, der seinen Vertrag jetzt um ein Jahr verlängert hat, nicht: "Mir ist unbegreiflich, wie man sich nach einer Niederlage so aus der Bahn werfen lassen kann."

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