Ein Stück Heimat verschwindet

Wiebelskirchen · Weil „Boleys Haus“ in den vergangenen Jahren immer baufälliger wurde, muss es abgerissen werden. Das alte Bauernhaus in der Kurt-Hoppstädter-Straße wechselte mehrere Male die Eigentümer. Zuletzt wohnte dort Andreas Boley.

 Das linke Foto zeigt Boleys Haus im Jahr 1936, auf dem rechten Bild ist der Abriss voll im Gange. Fotos: Olaf Schuler

Das linke Foto zeigt Boleys Haus im Jahr 1936, auf dem rechten Bild ist der Abriss voll im Gange. Fotos: Olaf Schuler

 Das linke Foto zeigt Boleys Haus im Jahr 1936, auf dem rechten Bild ist der Abriss voll im Gange. Fotos: Olaf Schuler

Das linke Foto zeigt Boleys Haus im Jahr 1936, auf dem rechten Bild ist der Abriss voll im Gange. Fotos: Olaf Schuler

Mit dem Abriss von "Boleys Haus" in der Kurt-Hoppstädter-Straße verschwindet derzeit ein altes Stück Wiebelskirchen. Olaf Schuler, Heimatkundler und Museumsleiter des Heimat- und Kulturvereins Wiebelskirchen, weiß um die Ursprünge des Gebäudes. Er kennt die Inschrift "Jakob Kurz 1860" über dem Türsturz, die aber nicht dem Baujahr entspricht, wie heimatkundliche Nachforschungen ergaben. "Jakob Kurz hat das Haus zu diesem Zeitpunkt nämlich nicht erbaut, sondern umgebaut oder saniert", erläutert Schuler.

Ihm ist bekannt, dass besagtes Haus schon in einem Urkataster von 1822 aufgeführt ist, mit den gleichen Maßen und in der gleichen Flucht wie 1860. Allerdings meint Schuler, dass sich das genaue Baujahr nicht mehr ermitteln lässt. Er sagt weiter: "Es ist bekannt, dass das Gebäude im März 1790 aufgrund seines Bauzustandes renoviert werden sollte, dann aber an einen Valentin Kurz verkauft wurde". Dessen Familie besaß ein Haus in unmittelbarer Nachbarschaft, das heute als "Haus Golz" bekannt ist. In der Grundstückseigentümerliste von Wiebelskirchen aus dem Jahr 1910 ist Wilhelm Kurz als Besitzer des Hauses eingetragen, so Schuler.

1937 sind dann Oskar Boley und seine Frau Ottilie, geborene Kurz, als Eigentümer genannt. Olaf Schuler hat auch Erkenntnisse darüber, dass das Ehepaar Boley bis 1968 in dem Haus wohnte. Nach dem Tod des Besitzers im gleichen Jahr ging es in den Besitz des Sohnes Andreas Boley über, blieb aber bis heute unbewohnt. In den zurückliegenden Jahren wurde das Haus zunehmend in Mitleidenschaft gezogen, erzählt Olaf Schuler, so dass es jetzt schließlich abgerissen werden musste. Das alte Bauernhaus mit dem markanten Kastanienbaum davor war vielen Malern und Fotografen ein willkommenes Motiv und ist für alle Zeit auf Postkarten, Gemälden und in Büchern verewigt.

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