Super-Wahlsonntag im Grünen Kreis: Am 25. Mai sind rund 86 000 Frauen und Männer zwischen Perl und Wadrill aufgerufen, ihre Orts- und Gemeinderäte sowie den Kreistag des Landkreises neu zu bestimmen. Die Kommunalwahlen sind im Saarland zudem traditionell gekoppelt mit der Europawahl. 24 Parteien treten dort an, darunter eher exotische Polit-Vereinigungen wie die Tierschutzpartei, die Partei Bibeltreuer Christen, die Bayernpartei und der Satiriker-Zusammenschluss "Die Partei" rund um Ex-Titanic-Chefredakteur Martin Sonneborn. Die mächtigen Wahlzettel für das Europäische Parlament werden denn auch die ersten sein, die am Sonntag nach Schließung der Wahllokale um 18 Uhr ausgezählt werden - eine echte Herausforderung für jeden Wahlhelfer. Danach erst werden die übrigen drei Wahlen ausgewertet, jene für den Kreistag, die Gemeinde- und Stadträte sowie die Ortsräte. In der Hochwaldstadt Wadern wird es noch eine weitere Wahl geben, nämlich die Direktwahl des Bürgermeisters (siehe eigenen Text).

Bei den Wahlen zum Kreistag und den Gemeinde-, Stadt- und Ortsräten sind insgesamt 86 359 Einwohner des Grünen Kreises wahlberechtigt - das entspricht rund 82 Prozent der Gesamtbevölkerung des Kreises. Bei der letzten Kreistagswahl am 7. Juni 2009 gaben 63,3 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme für den Kreistag ab. Die mit Abstand größte Zahl an Wählern gibt es in der Kreisstadt Merzig mitsamt ihrer Stadtteile: Dort gibt es am Sonntag rund 24 500 Wahlberechtigte, also rund 28 Prozent aller potenziellen Wähler. In der Stadt Wadern sind es bereits deutlich weniger, nämlich 13 437 Wahlberechtigte. Nur knapp dahinter folgt Losheim am See mit 13347 Wahlberechtigten. Rund 12 700 Menschen dürfen in der Gemeinde Beckingen ihren Gemeinde- und Ortsrat wählen, in Mettlach sind es 10 115. In Perl liegt die Zahl der Wahlberechtigten bei 6847 Mänern und Frauen. 5382 Bürger schließlich sind in Weiskirchen zur Wahl aufgerufen. Die Wahlbeteiligungen in den Kreis-Kommunen lagen zwisch 57,7 Prozent (Stadt Merzig) und 68,3 Prozent (Stadt Wadern).

Im Übrigen weichen die Zahlen der Wahlberechtigten zur Kreistagswahl in den jeweiligen Gemeinden immer etwas von jenen der Wahlberechtigten für den Orts- oder Gemeinde-/Stadtrat ab. Das hat damit zu tun, dass nur diejenigen die Orts- und Gemeinderäte wählen dürfen, die seit mindestens drei Monaten ihren Wohnsitz in der jeweiligen Kommune haben. Wenn jemand unmittelbar vor der Wahl innerhalb des Kreises umzieht (zum Beispiel von Mettlach nach Merzig), so darf er in Merzig zwar den Kreistag wählen (weil er seit mehr als drei Monaten im Kreisgebiet seinen Wohnsitz hatte), nicht aber den Stadtrat.

Die Wahllokale sind am Sonntag in allen Ortschaften im Kreis von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Wer nicht persönlich im Wahllokal erscheinen kann, zum Beispiel aus gesundheitlichen Gründen oder weil er wegen Urlaubs am Wahltag nicht in seinem Wohnort weilt, kann noch bis Sonntag, 18 Uhr, seine Stimme per Briefwahl abgeben. Ein Kreuzchen mehr als alle anderen Wahlbürger im Kreis dürfen am Sonntag die Waderner machen: Sie wählen ihren neuen Bürgermeister, der am 1. November die Nachfolge von Fredi Dewald (SPD) antreten wird. Vier Kandidaten stehen zur Wahl: Daniel Hoffmann (CDU), Ulrike Hahn (SPD), Jochen Kuttler (Pro Hochwald) und Guido Simon (unabhängig). Angesichts von vier Kandidaten erscheint es fraglich, ob bereits im ersten Wahlgang einer der Bewerber die erforderliche absolute Mehrheit erreicht. Eine mögliche Stichwahl würde am Pfingstsonntag, 9. Juni, stattfinden.