Ein Ort der Begegnung und Besinnung

Türkismühle · Mit dem Preisgeld des Wettbewerbs „Trialog der Kulturen“ hat die Gemeinschaftsschule Nohfelden-Türkismühle einen besonderen Raum eingerichtet. Dieser soll über Vorurteile gegen Religionen und Kulturen aufklären.

 Probesitzen in der neuen trialogischen Nische. Foto: Carmen Gerecht

Probesitzen in der neuen trialogischen Nische. Foto: Carmen Gerecht

Foto: Carmen Gerecht

Toleranz zwischen den Religionen und Kulturen hat nun an der Gemeinschafts- und Gesamtschule Nohfelden-Türkismühle einen festen Raum bekommen. Projektleiter Jörg Friedrich und Schulleiterin Monika Greschuchna weihten die trialogische Nische ein, die als Ort der Begegnung, Ruhe und Besinnung, Information, Präsentation und Diskussion dienen soll. Geht man einen der langen Flure entlang, kommt man an dieser Nische vorbei, die unweigerlich Blicke auf sich zieht.

Es ist ein offener Raum, der dank seiner Ausstattung mit Beamer, magnetischer Wandtafel, Tischen, von Schülern aufbereiteten Stühlen und Bildern der Ausstellung "Jüdische Geschichte der Gemeinde Nohfelden" vielseitig genutzt werden kann. Eine weitere Bank lädt zum Verweilen ein. Ein Grundgedanke des Leitbildes der Schule ist an einer der Wände verewigt: "Wir vermitteln Wissen über Kulturen und Religionen, um so gegen Vorurteile vorzugehen". Finanziert wurde der 16 000 Euro teure Bereich durch das Preisgeld des Wettbewerbs "Trialog der Kulturen" der Herbert-Quandt-Stiftung und durch den Landkreis St. Wendel.

Derzeit zeigt die Schule auch die Ausstellung "abgestempelt - judenfeindliche Postkarten" der Bundeszentrale für politische Bildung. Die Schule in Türkismühle ist die erste Schule in Deutschland, in der die Postkarten aus dem 19. und 20. Jahrhundert gezeigt werden. Sie sind Beispiele für die Hetze gegen Juden im Besonderen und ethnische Vorurteile im Allgemeinen. Die dazugehörigen Stellwände klären über das Thema auf und zeigen, wie man am besten gegen Vorurteile und Stereotypisierung vorgeht. Wie Arbeit für eine friedliche und tolerante Gesellschaft aussieht, darüber berichtete Thomas Reibold während der Eröffnung von Nische und Ausstellung. Er ist Repräsentant der Bildungs- und Begegnungsstätte Givat Haviva zwischen Tel Aviv und Haifa. Bereits am Vormittag ging er mit 50 Schülern der Oberstufe der Grundfrage des Konflikts in diesem Gebiet nach. "Die Schüler haben gut mitgearbeitet bei dem Thema und hatten recht viel Hintergrundwissen", lobte er. Der Grundgedanke des Trialogs, nämlich die Verständigung zwischen den drei monotheistischen Religionen (Ein-Gott-Religionen)Judentum, Christentum und Islam, sei zudem vergleichbar mit der Arbeit von Givat Haviva.

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