Ein Minikreisel soll's richten

Homburg · Die Verkehrsführung in und um die Homburger Altstadt bleibt weiterhin in der Diskussion. Bei einer Bürgerversammlung wurde ein Minikreisel vor dem Saalbau zwar als Top-Lösung begrüßt, die weiteren Pläne aber eher mit Skepsis betrachtet.

 Wo jetzt noch die Juristenschleife rund um das Homburger Amtsgericht den Verkehr aus Richtung B 423 über die Obere und Untere Allee in Richtung Altstadt führt, soll bald ein Minikreisel vor dem Saalbau den Verkehrsfluss vereinfachen. Foto: Thorsten Wolf

Wo jetzt noch die Juristenschleife rund um das Homburger Amtsgericht den Verkehr aus Richtung B 423 über die Obere und Untere Allee in Richtung Altstadt führt, soll bald ein Minikreisel vor dem Saalbau den Verkehrsfluss vereinfachen. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Vor einigen Wochen berichteten wir über die Absicht der Stadtverwaltung, die Verkehrsführung im westlichen Bereich der Homburger Innenstadt zu ändern: Ein neuer Minikreisel vor dem Kulturzentrum Saalbau soll die so genannte "Juristenschleife" rund um das Homburger Amtsgericht überflüssig machen. Zusätzlich soll auch der aufgegebene Fußgängerüberweg im Dreieck zwischen Gerberstraße, Zweibrücker Straße und Saarbrücker Straße reaktiviert werden. Dem stimmte der Stadtrat anlässlich seiner letzten Sitzung einstimmig zu.

Teil dieses "Ja" war aber auch die Forderung nach einer Bürgerbeteiligung. Genau die fand am vergangenen Dienstagabend vor Ort, in der Galerie im Saalbau statt - mit reger Beteiligung.

Das Interesse kam dabei nicht von ungefähr, hätte die Veränderung des Verkehrsflusses doch deutliche Auswirkungen. So wäre eine Durchfahrt über die Saarbrücker Straße in Richtung Homburger Altstadt nicht mehr möglich, in Höhe der Einmündung Zweibrücker Straße wäre Schluss. Stattdessen müssten die Autofahrer über den neuen Minikreisel und die Zweibrücker Straße ihren Weg in die Altstadt nehmen. Eben die Zweibrücker Straße würde zudem gegenläufig, um den Verkehr aus der Saarbrücker Straße wieder aus der Innenstadt hinaus zu leiten. Dabei sei diese neue Verkehrsführung im Bereich Saarbrücker Straße und Zweibrücker Straße, und das machte der zuständige Beigeordnete Rüdiger Schneidewind am Dienstagabend klar, dem Wunsch geschuldet, den Fußgängerüberweg im Kreuzungsbereich Gerberstraße/Saarbrücker Straße zu reaktivieren. Denn nur mit dieser Verkehrsstromverlagerung sei es rechtssicher machbar, den Zebrastreifen wieder einzurichten.

Am Dienstabend wurde in der Diskussion schnell klar: Dem Minikreisel vor dem Saalbau stand man mehr als positiv gegenüber. So wertete Marianne Bullacher diese Idee als "toll. Darauf warten wir schon seit vielen Jahren. Meiner Meinung nach muss dieser Kreisel kommen." Dass man aber im Gegenzug die Zufahrt zur Altstadt über die Saarbrücker Straße sperre, dafür konnte sich die Geschäftsfrau aus der Homburger Altstadt nicht begeistern. Und auch die Idee, die Zweibrücker Straße gegenläufig zu gestalten, fand nicht ihr Wohlwollen. Mit diesen Einschätzungen stand sie dabei nicht alleine. Auch Thorsten Bruch sprach sich als Betroffener deutlich gegen die angedachte Gegenläufigkeit der Zweibrücker Straße aus: "Die Straße ist dafür nicht gemacht." Und auch er wandte sich gegen die Idee, die Saarbrücker Straße als schnellen Weg in die Homburger Altstadt aufzugeben.

Am Ende spiegelte die Einschätzung von Bullacher und Bruch die Meinungsmehrheit in der Diskussion wieder. Dem entsprechend sagte Rüdiger Schneidewind zu, in einem ersten Schritt nur den neuen Kreisel vor dem Saalbau zu realisieren, alle anderen Entscheidungen, so zur Einrichtung eines Fußgängerüberwegs im Kreuzungsbereich Gerberstraße/Saarbrücker Straße sollen erneut geprüft und auf mögliche Alternativen hin untersucht werden. Damit bleibt die Saarbrücker Straße gegenwärtig weiterhin Zufahrt zur Altstadt. Zusätzlich wird auch die Zweibrücker Straße, ohne die angedachte Gegenläufigkeit, mit dem neuen Minikreisel ein direkter Zuweg zu Homburgs "guter Stube".

Zum Thema:

Auf einen BlickMinikreisel haben einen Durchmesser zwischen 13 und 22 Metern. Da die Mittelinsel von großen Lastwagen oder Bussen aufgrund ihres Wendekreise nicht umfahren werden kann, muss diese überfahrbar gestaltet sein. Deswegen ist die Mittelinsel in der Regel nur aufgepflastert und von einem niedrigen Bordstein eingefasst, in Ausnahmefällen sogar nur markiert. Minikreisel sind dazu gedacht, innerorts an geeigneten Plätzen bestehende Vorfahrtsregelungen oder Ampeln zu ersetzen. red

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