Ein Leben für die anderen

Die Geschichte des Erich Gerdung und seiner Familie ist ein großes Kapitel der Pfarrei St. Marien Neunkirchen. Jetzt wurde Gerdung mit der Verdienstmedaille der Diözese Trier ausgezeichnet.

 Pfarrer Michael Wilhelm (links) und Dechant Jochen Gabriel (rechts) ehrten Erich Gerdung mit der Bistumsmedaille. Foto: SZ/Bistum

Pfarrer Michael Wilhelm (links) und Dechant Jochen Gabriel (rechts) ehrten Erich Gerdung mit der Bistumsmedaille. Foto: SZ/Bistum

Neunkirchen. Die große Krippe in der Ecke des Zimmers, die vorerst noch die Verkündigungsszene zeigt, und all die wunderbaren Krippen in der Wohnung, sind Erich Gerdungs ganzer Stolz. Groß ist seine Begeisterung für den Krippenbau und das Schnitzen. Als Mitglied des Verbandes der Krippenfreunde hat er bereits an Weltkongressen in Innsbruck und Genua teilgenommen. Doch der Krippenbau ist eine Geschichte des Erich Gerdung. Die Urkunde, die neben einer Medaille auf dem Tisch liegt, eine andere. Die Bistumsmedaille ist die höchste Auszeichnung, die das Bistum Trier verleiht. Gerdung erhielt sie am Montagabend im Rahmen eines Festgottesdienstes in St. Marien, bei dem auch der Pastoralplan für das Dekanat Neunkirchen vorgestellt wurde (wir berichteten). Einem überdurchschnittlichen Mitarbeiten in der Pfarrei St. Marien, vor allem aber seinen Verdiensten um den Aufbau und die Verwaltung des Naherholungszentrums der Pfarrei in der Kleberbach bei Spiesen, zollt diese hohe Auszeichnung Anerkennung. Für den Leiter der Buchhaltung der Neunkircher Eisenwerk AG, war die Pfarrei St. Marien, neben seiner Familie mit der inzwischen verstorbenen Ehefrau Hannelore und den sechs Kindern, Lebenswerk. Im Mittelpunkt: die Einrichtung des Jugend- und Familienwerkes St. Marien mit dem Bau des Naherholungsheimes Kleberbach, Chance auch für Kinder sozialschwacher Familien Ferien zu machen.

Auf einen Blick Das Leben des Erich Gerdung ist ein Neunkircher Leben. Es beginnt neun Tage nach der Geburt von Papst Benedikt XVI., am 25. April 1927 als Sohn in der vierköpfigen Familie eines Neunkircher Schneidermeisters.Sein berufliches Leben: Schule, kaufmännischer Lehrling "auf der Hütte", Angestellter in der Buchhaltung bis hin zum Leiter der Buchhaltung. Als Lehrjunge war er Flakhelfer auf dem Eisenwerk. Es folgte Kriegsteilnahme und schwere Verwundung. Das kirchliche Leben: Messdiener mit verantwortungsvollem Sondereinsatz im Gefängnis und in der Kapelle des St. Josefhauses (täglich 6.15 Uhr heilige Messe). Dazu der unermüdliche Einsatz beim Aufbau der von den Alliierten zerstörten Marienkirche und deren Umfeld. 46 Jahre Kirchenvorstand.Kommunionhelfer in den Krankenhäusern und in der Psychiatrie (Gestaltung von Wortgottesdiensten). Schwerpunkt dann unter Kaplan Mockenhaupt und Pastor Schmitt die Einrichtung des Jugend- und Familienwerkes St. Marien, für das er 48 Jahre tätig ist. Der leidenschaftliche Radfahrer hat noch im Alter per Fernkurs ein Liturgiestudium absolviert.Episoden und Anekdoten erzählt Erich Gerdung. Sein Leben füllt ein Neunkircher Geschichtsbuch. gm

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