Ein gutes Jahr für Mirabellen

Merchweiler · Nach schlechter Ernte im vergangenen Jahr konnten die saarländischen Obstbauern in diesem Jahr zufrieden sein. Und das wirkt sich auch auf die Obstbrände aus. Von den 150 eingereichten Destillaten wurden 131 ausgezeichnet.

Auch bei der 20. Obstbrand-Prämierung haben die Veranstalter einen großen Zuspruch verzeichnet. Rund 30 Brennereien aus dem Saarland reichten mehr als 150 Destillate zur Prämierung des Verbands der saarländischen und rheinland-pfälzischen Gartenbauvereine und der Landwirtschaftskammer für das Saarland ein. 31 Brände erhielten am Mittwoch in Merchweiler Gold, 54 Silber und 46 Schnäpse wurden mit Bronze ausgezeichnet. In diesem Jahr seien die Mirabellen-Brände "extrem gut bewertet" worden, sagte die Geschäftsführerin der Gartenbauvereine, Monika Lambert-Debong. Demnach vergaben die Juroren für diese Proben nahezu ausschließlich Gold und Silber. Vor allem standen Brände aus Apfel, Birne, Kirsche, Mirabelle, Zwetschge und Quitte auf dem Prüfstand. Auch Raritäten wie Mispel, Holunder und Brombeere waren dabei.

Neun Juroren testeten die 150 Destillate. Bei der Prüfung gingen die Vertreter von Behörden, Gartenbauverband, Privatbrennereien und Getränketechnologie wie folgt vor: Als Erstes beurteilten sie den Geruch der Probe. Danach nahmen die Tester einen kleinen Schluck, verteilten diesen gleichmäßig im Mund, spuckten ihn aus und bewerteten die Sinneseindrücke. "Die Brände werden wieder ausgespuckt, sonst könnten wir spätestens nach zehn Proben das Ganze abbrechen", erläuterte Klaus-Wigbert Schorr vom Hauptzollamt Saarbrücken. Schorr betätigt sich in seiner Freizeit als Obstbauer. Für die Qualität eines Schnapses sei vor allem eine "saubere Durchführung der alkoholischen Gärung" und das "richtige Reife-Stadium der Frucht" entscheidend, sagte Gärungstechnologe Klaus Hagmann. Wenn beide Kriterien erfüllt seien, ergäbe das "ein perfektes Produkt".

Das vergangene Jahr habe sowohl von der Menge als auch von der Qualität eine "sehr gute Ausbeute" eingebracht, sagte Harry Lavall, Fachberater für Obst- und Gartenbau im Saarpfalz-Kreis. Besonders hervorzuheben seien die "wunderschönen Mirabellen" mit einem hohen Ertrag. Auch bei den Birnen habe es einen erfreulich hohen Ertrag gegeben. Dagegen sei die Apfelernte wegen des kühlen Frühjahrs "eher mager" ausgefallen. Die Anzahl der Brennereien sei in den vergangenen 30 Jahren relativ konstant geblieben, so Schorr. Auch habe das Saarbrücker Hauptzollamt keine schwerwiegenden Verstöße gegen das Branntwein-Monopol-Gesetz registriert.

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