Bücher, Lesen, Schreiben, Drucken - das war eine seiner Leidenschaften. Und zugleich sein Beruf: Kurt Harrer, Völklinger des Jahrgangs 1949, war Chef der Völklinger Firma Harrer Druck. Von seinem beruflichen Engagement war es nicht weit zu verschiedensten ehrenamtlichen Aktivitäten. Harrer hat nicht nur eine regelmäßig-unregelmäßig erscheinende Stadtzeitung herausgegeben, die "Völklinger Stadtbrille", und als Vorstandsmitglied des Völklinger Lions-Clubs dessen zweimal jährlich stattfindendes Bücher-Antiquariat mitinitiiert und mitbetreut. Sein Interesse galt zudem der Heimatforschung: Im Arbeitskreis Stadtgeschichte der Völklinger Volkshochschule hat Harrer mitgearbeitet an einer Buchreihe, die den Werdegang Völklingens von 1870 bis 1970 in Bildern und Texten nachzeichnet. Er übernahm dabei auch die Herausgeber-Rolle.

Harrer gehörte außerdem der Völklinger Casino-Gesellschaft an - Familientradition, schon sein Urgroßvater war dort Mitglied -, die er zwölf Jahre lang, bis 2013, als Präsident geführt hat. Besonders leidenschaftlich hat sich Harrer aber für die Belange der Völklinger Wirtschaft eingesetzt. Über Jahre war er Vorsitzender des Initiativkreises Völklingen und als solcher energischer Streiter für eine Stadtgestaltung und -verwaltung, die sich förderlich auswirken sollte für Völklinger Gewerbetreibende. Als sich der Initiativkreis 2001 zusammenschloss mit dem lokalen Verein für Handel und Gewerbe, übernahm Harrer zunächst den Vorsitz des neu gegründeten Wirtschaftskreises. Er blieb nach seinem Rückzug aus dem Spitzenamt im Vorstand aktiv. Und kümmerte sich liebevoll um eine Veranstaltung, die er selbst zu den herbstlichen verkaufsoffenen Sonntagen in Völklingen ins Leben gerufen hatte: den Oldtimer-Korso.

Wiederum ein Engagement, das er mit privater Begeisterung verknüpfen konnte. Autos und Motorräder faszinierten ihn seit Kindertagen, er sammelte Oldtimer-Autos. Die Erfolgsgeschichte des Völklinger Oldtimer-Korsos - 2012 und 2013 paradierten mehr als 300 prächtige historische Gefährte durch Völklingens Straßen - war in erster Linie sein persönliches Verdienst.

Aber da musste Harrer selbst sich schon zurücknehmen, eine schwere Erkrankung zehrte an seinen Kräften. Doch Aufgeben kam für ihn nicht in Frage; bei einem Gespräch im Herbst berichtete er, dass er kämpfen wolle. Dazu hat ihm die Krankheit nun keine Zeit mehr gelassen: Am 14. Januar, knapp zwei Wochen vor seinem 65. Geburtstag, ist Kurt Harrer gestorben.