Ein Arzt für alle Felle

Neunkirchen. "Das ist ein ganz lieber!", strahlt Ludwig Schäfer und schaut mit stolzem Blick auf seinen Westhighlandterrier Felix. Der wirkt etwas unsicher auf dem Untersuchungstisch. Doch Angst braucht er keine zu haben, denn Dani Maurer, tierärztliche Fachangestellte, redet beruhigend auf ihn ein, während Tierarzt Dr. Michael Mattausch den 12-jährigen Rüden untersucht

Neunkirchen. "Das ist ein ganz lieber!", strahlt Ludwig Schäfer und schaut mit stolzem Blick auf seinen Westhighlandterrier Felix. Der wirkt etwas unsicher auf dem Untersuchungstisch. Doch Angst braucht er keine zu haben, denn Dani Maurer, tierärztliche Fachangestellte, redet beruhigend auf ihn ein, während Tierarzt Dr. Michael Mattausch den 12-jährigen Rüden untersucht. Wegen Durchfall hat sein Herrchen ihn in die Kleintierpraxis am Neunkircher Storchenplatz gebracht. "Ich gebe ihm jetzt noch zwei Spritzen", erklärt Mattausch. "Und dann darf er heute nichts mehr fressen." Es ist jetzt kurz nach 17 Uhr, und die Nachmittagssprechstunde von Dr. Michael Mattausch und seinem Team ist in vollem Gange. Drei Tierärzte und vier tierärztliche Fachangestellte kümmern sie sich hier um die kleinen und größeren gesundheitlichen Probleme der Vierbeiner. "Wir können in der Praxis so gut wie alles abdecken!", erklärt der Tierarzt mit chirurgischer Ausbildung. Dieser Bereich ist für ihn auch extrem spannend. Ebenso spannend an seinem Beruf ist für Mattausch "die Vielfältigkeit. Mit jedem Patient wartet eine neue Herausforderung." Die nächste Herausforderung an diesem Tag heißt Bonny und ist ein zehnjähriger Mischling. Nach überstandener Operation von einigen gutartigen Tumoren werden bei der Hündin heute die Fäden gezogen. Außerdem steht eine Blutkontrolle an. Dabei braucht die Hündin die Unterstützung von Frauchen Ulrike Herrmann. Denn sie dreht ihren Kopf weg, während der Tierarzt die Blutentnahme vornimmt und drückt sich ganz fest an ihre Besitzerin. Auch beim Fäden ziehen muss Bonny noch mal tapfer sein. Ein Vierbeiner, der sich in den Praxisräumen mit Labor, Röntgenraum, Operationsvorbereits- und Operationsaal sowie zwei Untersuchungszimmern, richtig gut auskennt, ist Hündin Lisa. Mit langsamen Schritten trottet die 19-jährige Mischlingsdame auf den Tierarzt zu. "An ihr haben wir schon so viel gemacht", erinnert sich Mattausch. Dieses Mal bereitet das rechte Auge der Hündin Herrchen Jürgen Hock Kummer. Es ist stark entzündet und das Fell drumherum total verklebt. Als Tierarzt Dr. Mattausch vorsichtig das Fell wegschneidet, ist es in diesem Fall das Herrchen, das nicht hinsehen kann. Und Lisa macht derweil deutlich, dass ihr diese Prozedur nicht gefällt. "Ich weiß, das ist unangenehm", reagiert der Tierarzt gelassen und verständnisvoll. Mit speziellen Augentropfen testet der Tiermediziner, ob mit der Hornhaut des Auges alles in Ordnung ist. Nach wenigen Minuten kann er Entwarnung geben: die Hündin hat sich "nur" eine starke Bindehautentzündung eingefangen. "Die Besitzer leiden mit ihren Tieren mit", weiß der erfahrene Tierarzt. Deshalb ist es ihm und seinem Team wichtig, nicht nur auf die Tiere, sondern auch auf ihre Besitzer einzugehen. evy

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