Abriss Ehemaliges Hotel wird abgerissen

Gonnesweiler · Fünf Jahre Leerstand sind genug, meint Bürgermeister Veit. Ein Wettbewerb soll klären, was aus der Fläche in Gonnesweiler wird.

 Seit fünf Jahren schon steht das ehemalige Hotel in Gonnesweiler leer. Bald wird es aus der Ortsmitte verschwunden sein.

Seit fünf Jahren schon steht das ehemalige Hotel in Gonnesweiler leer. Bald wird es aus der Ortsmitte verschwunden sein.

Foto: Melanie Mai

Kegelbahnen und Sauna waren einst stark frequentiert, auch die Zimmer galten bei den Gästen als gute Adresse. Aber fünf Jahre steht nun schon das ehemalige Hotel Gierend in Gonnesweiler leer. Im Sommer 2013 sollte es versteigert werden. Es gab allerdings keine Bieter. Also zog die Gläubiger-Bank das Gebäude ein. Die Gemeinde Nohfelden beobachtete die Situation, hoffte auf einen Käufer, der das Hotel noch einmal beleben würde. Jahr für Jahr.  Aber nichts passierte. Jetzt steht fest: Das Gebäude wird abgerissen.

In diesem Zusammenhang berichtet Nohfeldens Bürgermeister Andreas Veit (CDU) von einem Projekt mit Studenten der Universität Kaiserslautern im Jahr 2014. Diese untersuchten, wie sich das Hotel nutzen lasse. „Zur Besprechung der Auswertung waren wir einen ganzen Tag in Kaiserslautern, das war sehr interessant“, so Veit. Am Ende stand die Erkenntnis: Um das Hotel weiter zu nutzen, müsste man mehr Geld reinstecken, als ein Neubau kosten würde. Da war auch für Veit klar: „Es wird sich niemand finden, der das Hotel kauft, wenn ein Neubau günstiger wäre.“

2015 reifte also der Entschluss, das Gebäude abzureißen. Es folgten Gespräche mit dem Inhaber und mit Vertretern des Landes wegen etwaiger Zuschüsse. Vor etwa sechs Wochen hat die Gemeinde das Haus gekauft. Vermutlich in der ersten Jahreshälfte 2018 soll es abgerissen werden. Mit Hilfe des Städtebauförderprogramms sollen die Gesamtkosten für Ankauf und Abriss in Höhe von 360 000 Euro — der Löwenanteil der Kosten entfiel auf das Grundstück — möglichst niedrig für die Gemeinde gehalten werden. Denn wird der Antrag genehmigt, teilen sich Bund, Land und Gemeinde die Kosten.

Und was passiert, wenn das Hotel erst einmal abgerissen ist? Veit weiß es noch nicht. Mit Unterstützung des Landes soll ein städtebaulicher Wettbewerb ausgeschrieben werden. Architekten und Planungsbüros können Vorschläge machen, was auf dem großen Gelände zwischen Nahe und Durchgangsstraße umgesetzt werden kann. „Es gibt keinerlei Vorgaben“, sagt Veit. Gibt aber zu, dass er eine gastronomische Nutzung bevorzugen würde. „Das bringt Leben in den Ort.“  Auch in Sachen Nahversorgung gebe es in Gonnesweiler Nachholbedarf. Ein Bäcker oder Metzger im Ort — das fände Veit optimal. Aber auch Wohnungen und Büroräume seien denkbar. Im kommenden Jahr soll der Wettbewerb starten.

Dann soll auch entschieden werden, wie der Platz gegenüber des Hotels aufgewertet werden kann. Und wie die Ortsmitte durch bauliche Veränderungen attraktiver werden könne. Für die Platzgestaltung, den Wettbewerb und den Straßenumbau, kurz für die „Neue Ortsmitte Gonnesweiler“, wie sie Veit nennt, habe die Gemeinde Fördergeld in Höhe von 402 000 Euro beim Innenministerium beantragt. Der Antrag sei aber noch nicht bewilligt.

 Die Seitenansicht vom ehemaligen  Hotel Gierend in Gonnesweiler ist derzeit nicht sehr einladend.

Die Seitenansicht vom ehemaligen  Hotel Gierend in Gonnesweiler ist derzeit nicht sehr einladend.

Foto: Melanie Mai

Veit selbst spürt neben der Aufbruchsstimmung, dass nun endlich etwas passiert, auch etwas Wehmut. „Es tut mir in der Seele weh, dass ein Haus, in dem man so viel Zeit verbracht hat, nun fällt.“ Veit kommt aus Gonnesweiler, hat im Hotel Gierend nicht nur seine Wahlparty, sondern auch zahlreiche Familienfeste gefeiert. Dennoch hält er die Entscheidung, das Haus abzureißen, für die richtige: „Bevor es noch weiter verkommt, muss die öffentliche Hand ran.“

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