Durchwachsenes Jahr für die Bauern

Kreis Neunkirchen. Rund 60 Landwirte bewirtschaften Äcker und Weiden im Kreis Neunkirchen. In diesem Jahr hatten sie, so der Vorsitzende des Kreisbauern-Verbandes, Dieter Hauter (Foto: SZ), mit allerlei Wetter-Unbilden zu kämpfen, was sich auch auf die Ernte auswirkte

Kreis Neunkirchen. Rund 60 Landwirte bewirtschaften Äcker und Weiden im Kreis Neunkirchen. In diesem Jahr hatten sie, so der Vorsitzende des Kreisbauern-Verbandes, Dieter Hauter (Foto: SZ), mit allerlei Wetter-Unbilden zu kämpfen, was sich auch auf die Ernte auswirkte. "Wie haben ein unterdurchschnittliches Ergebnis", so Hauter bei seinem traditionellen Besuch in der SZ-Lokalredaktion im Vorfeld des Erntedankfestes am Sonntag. Nachdem die Aussaat von Raps, Wintergerste, Roggen und Weizen im vergangenen Herbst problemlos verlaufen sei, sorgte ein langer, kalter und schneereicher Winter für Verzögerungen im üblichen Arbeitsablauf auf den Feldern. Verspätet war, so Hauter, die Frühjahrsaussaat von Hafer und Sommergerste (Braugerste). Anfang Mai sei die Vegetation um drei Wochen im Rückstand gewesen. Auch nach der Mais-Aussaat Ende April/Anfang Mai habe eine lange kühle Witterungsperiode bis Mitte Juni das Wachstum gehemmt. Sorgen bereitete den Landwirten europaweit dann dann Hitze und Trockenheit. Ganz so schlimm, wie befürchtet, war das Ernteergebnis dann aber doch nicht. "Nur etwa zehn Prozent der Ernte brachte nicht die gewünschte Brotgetreidequalität", so Hauter. In die Bredouille kamen allerdings Landwirte, die - wie heute üblich - schon vor der Ernte feste Verträge mit Landhandel und Mühlen abgeschlossen hatten. Denn als sich die Getreidepreise, die mittlerweile auch durch Spekulanten spürbar beeinflusst werden, erholten, hatten sie schon feste Preise ausgehandelt. "Klar dass die Käufer auf den ausgehandelten Preisen beharrten", sieht Hauter die Problematik dieser Vorkontrakte. Ebenso könne es passieren, dass Getreidemengen "verkauft" würden, die dann gar nicht geerntet werden könnten. Waren die Getreide- und auch die Milchpreise im vergangenen Jahr noch im Keller, so habe sich die Situation mittlerweile verbessert. Der Milchpreis habe mit um die 30 Cent pro Liter immerhin ein Niveau erreicht, das die Kosten der Produktion abdecke. Die Milchbauern halten allerdings über 40 Cent für erforderlich, um in die Gewinnzone zu kommen, die den Bestand der Höfe sichere. Witterungsbedingt sind die Kartoffeln in diesem Jahr durchweg kleiner ausgefallen als üblich, so Hauter. Das wirke sich aber nicht auf die geschmackliche Qualität aus. Der Mais, der hier zu Lande der Viehfütterung dient, wird in diesen Tagen geerntet. Hier rechnet man mit einer Durchschnittsernte. Kein ganz schlechtes Jahr also, meint Hauter. Sein Berufsstand sei mit einem "blauen Auge" davongekommen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort