Durchdachte Miniatur-Welt

Neunkirchen/Nahe · Sieben Minigolf-Anlagen gibt es im St. Wendeler Land. Teils werden sie für Turniere genutzt, teils sind sie als reiner Freizeitspaß gedacht. Die St. Wendeler Redaktion hat sich aufgemacht, die Anlagen genauer zu inspizieren. Dieses Mal im Check: die Minigolf-Anlage in Neunkirchen/Nahe.

 Versenkt: Chiara Recktenwald locht ein. Manfred Barz und Evelyn Schneider schauen begeistert zu. Fotos: B & K

Versenkt: Chiara Recktenwald locht ein. Manfred Barz und Evelyn Schneider schauen begeistert zu. Fotos: B & K

 Könnte klappen: Geht der Ball von Evelyn Schneider rein?

Könnte klappen: Geht der Ball von Evelyn Schneider rein?

Ein aus Holz gezimmertes Tor mit der Aufschrift "Freizeitanlage Neunkirchen/Nahe" führt auf das parkähnliche Areal. Parken können die Besucher kostenlos - quasi direkt vor der Haustür. Der Weg führt zur Klause des Verkehrsvereins Neunkirchen/Nahe. Auf der Terrasse stehen Tische und Stühle bereit. Gäste haben es sich mit kühlen Getränken dort bequem gemacht. Das Vereinsheim ist von den Mitgliedern selbst gebaut worden. "Nur die Stühle sind gekauft", sagt der Vorsitzende Horst Walter Gordner stolz. Seit 1973 betreibt der Verkehrsverein die Freizeitanlage. Für die Mitglieder bedeutet das vor allem von Anfang Mai bis Mitte Oktober vollen Einsatz. In dieser Zeit hat die Minigolfanlage täglich von 14 bis 20 Uhr geöffnet. "An einem schönen Tag sind schon mal 100 Leute auf der Anlage", sagt Manfred Barz. Der 77-Jährige ist schon seit vielen Jahrzehnten Kassierer des Vereins und hat an diesem Tag Dienst. Ehe er die Bälle und Schläger herausgibt, kontrolliert er letztere. "Der Schläger sollte etwa bis an die Hüfte reichen", erklärt er. Und nickt dann zufrieden. Passt. Es kann losgehen. Am Eingang zur Minigolf-Anlage sind auf einem Plakat die Spielregeln nachzulesen. Sechs Schläge hat jeder Spieler, um ein Hindernis zu bewältigen. Der Ball darf von der Bande weggerückt werden. 18 Bahnen gibt es. "Wir könnten hier Turniere spielen", sagt Barz. "Das machen wir aber in der Regel nicht." Die zirka sechs Meter langen Bahnen bestanden früher aus Eternit. Heute sind sie aus Zementfaser- und Kunststoffplatten gefertigt. Kostenpunkt pro Bahn: etwa 1500 bis 2000 Euro.

Nummern an den Bahnen geben die Reihenfolge vor. Dazu steht an jeder Bahn ein Holztisch mit Klemmbrett für die Spielerkarten und Abstellmöglichkeiten für Handtaschen oder ähnliches. Auch ein Sonnenschirm kann an jedem Hindernis aufgespannt werden. Hier und da könnte ist das Holztischchen ein bisschen zu nah an der Bahn.

Hecken rahmen die Anlage ein. Es wirkt wie ein Park. Die Abstände zwischen den Hindernissen bieten genügend Platz, falls es sich mal staut. Unter einem der Bäume steht eine Bank zum Ausruhen. Auch Mülleimer sind vorhanden. Vom Schwierigkeitsgrad her steigern sich die Bahnen. Hier und da sind Nahtstellen zwischen den Platten, die bei unglücklichem Aufkommen den Lauf des Balls beeinflussen. Eine genaue Markierung, wo der Ball beim ersten Schlag zu liegen hat, gibt es nicht. Wer kann, wendet wohl schon hier eine Strategie an. Dass die Bahnen nicht mehr taufrisch sind, ist sichtbar. Hier und da liegt etwas Laub. Aber das hat keine Auswirkungen aufs Spiel. "Der Bahnrekord liegt bei 36", verrät Barz. Diesen erreicht das SZ-Team nicht. Dafür gelingt eine andere kleine Sensation: Fotograf Josef Bonenberger, Praktikantin Chiara Recktenwald und Redakteurin Evelyn Schneider erreichen jeweils 62 Punkte. Gleichstand!

Wer sich nach dem Spiel erfrischen möchte, findet eine Auswahl an nicht-alkoholischen und alkoholischen Getränken zum günstigen Preis. Eine Cola kostet 1,20 Euro, ein Bier 1,50 Euro. Auch eine Auswahl an Eis am Stiel gibt es. Ein Kiosk-Angebot in schönem Ambiente. Direkt neben der Terrasse ist ein Spielplatz. Dort können die Kleinen toben, während die Erwachsenen relaxen.

Fazit: Eine schöne Anlage, auf der sich gut ein Nachmittag verbringen lässt. Ablagemöglichkeiten und Sonnenschirme an jeder Bahn sind eine gute Sache. Die Auswahl an Getränken und Eis ist ausreichend, die Sitzmöglichkeiten auf der Terrasse im Sommer einladend und gemütlich.

Die Minigolfanlage in Neunkirchen/Nahe ist noch bis Mitte Oktober täglich von 14 bis 20 Uhr geöffnet. Gegen 19 Uhr startet die letzte Spielrunde. Erwachsene zahlen 1,40 Euro, Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre einen Euro.

Kontakt: Tel. (0 68 52) 8 21 07.

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