Direkt aus dem Topf auf den Tisch
Holz · Eine Firma in Püttlingen gab fast 50 Prozent Rabatt. Ein anonymer Spender machte 2500 Euro locker. Der Förderverein legte die fehlenden 4600 Euro drauf. Damit stand die Finanzierung der neuen Holzer Schulküche.
Die Abzughaube fehlt noch. Aber die Schüler der Erich-Kästner-Schule haben ihre neu gestaltete Küchen-Cafeteria schon in Beschlag genommen. Bei der offiziellen Einweihung sitzen die Klassen 2b und 2a beim Frühstück. Bunte Früchtespießchen und Wurstbrote mit lustigen Gesichtern machen Frühstücksmuffeln das Essen schmackhaft.
Die Kinder haben die Schnittchen mit ihren Klassenlehrerinnen Maria Ames und Sabine Zimmer selbst fabriziert. Küche und Cafeteria sind wie vorher in einem großen Saal zusammengefasst. Baulich wurde nichts verändert, aber innenarchitektonisch. Zuvor war hier eine typische Schulküche mit mehreren Arbeitszeilen. Da blieb wenig Platz für gemütliche Tischrunden. Jetzt gibt es einen Koch- und einen Essbereich.
Die Sitzmöbel wurden neu arrangiert. Die Küchenzeile ist krachneu. Heusweilers Bürgermeister Thomas Redelberger testet mal eben die Geräuschfrequenz der Schubladen. Knallen geht nicht, es gibt Stopper. Auch die Stühle sollen Gummikappen bekommen, damit es nicht so klackert. Dass es hier dennoch nicht leise zugeht, kann man sich vorstellen.
Bis zu 60 Kinder würden hier Mittag essen, erzählt Susanne Brüsselbach, die mit drei Kollegen für die Nachmittagsbetreuung zuständig ist. Die Gerichte würden cook and freeze, also vorgekocht und gefrostet, geliefert. Die Küchencrew sorge für die Beilagen. Kartoffeln, Reis, Nudeln werden frisch zubereitet. Pudding und Schokocreme kommen ebenfalls direkt aus dem Topf auf den Tisch. Auch für Schulfeste und Sachen wie das Zirkusprojekt im Sommer, sei, so Schulleiter Georg Fox, eine gut funktionierende Küche wichtig. Die Mamas vom Förderverein treffen sich jeden Monat zum Kuchenbacken hier. "Bei Schulveranstaltungen werden die Eltern die Küche in vollem Umfang nutzen", sagt der Fördervereinsvorsitzende Stefan Pinger.
Das Vorgängermodell von 1967 entsprach nicht mehr den Anforderungen. Auch was die Sicherheit angeht. Die Induktionsfelder auf dem neuen Herd funktionieren nur, wenn ein Topf drauf steht. Finger verbrennen geht nicht. So können gegebenenfalls auch Schüler Kochversuche unternehmen. Die Verwandlung von alt in neu ging in den Osterferien über die Bühne. "Wichtig ist doch, dass der alte Ofen, die Schränke und das andere alte Zeug raus sind", meint Bürgermeister Redelberger und: "Wenn alle an einem Seil ziehen, geht es flott. Ohne viel Papierkram."
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HintergrundStefan Gross, Sachbearbeiter für Schulen und Kindergärten, sorgte dafür, dass die Grundschule in Holz in den Osterferien eine neue Küche bekam. Gross plante, bestellte, koordinierte. Eine Küchenfirma in Püttlingen gab fast 50 Prozent Rabatt. Ein anonymer Spender machte 2500 Euro locker. Der Förderverein legte die fehlenden 4600 Euro drauf. Der Bauhof sorgte für neue Stromkabel, auch die ABG steuerte Material bei. hof