Dillinger Krankenhaus wird schließen

Dillingen · Die Tage des Dillinger Krankenhauses in seiner heutigen Form sind gezählt. Nach Ablauf des aktuellen Krankenhausplanes des Landes Ende 2015 beabsichtigt der Träger, die Marienhaus-Stiftung, in dem Gebäude ein Angebot für alte Menschen zu machen.

 Im Dillinger Krankenhaus will die Marienhaus-Stiftung eine Einrichtung für alte Menschen schaffen. Archivfoto: Becker&Bredel

Im Dillinger Krankenhaus will die Marienhaus-Stiftung eine Einrichtung für alte Menschen schaffen. Archivfoto: Becker&Bredel

Schwester Basina Kloos hat bei der jüngsten Versammlung des Krankenhaus-Freundes- und Fördervereins Dillingen Klartext geredet. Die Vorsitzende des Vorstands der Marienhaus-Stiftung und Leiterin des Gesamtkonzerns sagte dabei, dass das Dillinger Krankenhaus in seiner derzeitigen Form keine Zukunft mehr habe.

Zwei Kliniken in so geringer Entfernung wie die beiden Häuser in Dillingen und St. Elisabeth Saarlouis seien nicht wirtschaftlich vertretbar zu betreiben. Damit ist das Modell des einen Krankenhauses an zwei Standorten, das seit Anfang 2012 galt, nach unerwartet kurzer Zeit Geschichte.

Bei jener Versammlung stellte Schwester Basina Ansätze vor, die das Marienhaus verfolgen will. "Der Träger scheint hier ein großes Pilotprojekt starten zu wollen, um Bereiche der Altenpflege, der Betreuung von kranken Menschen und eine medizinische Versorgung unter einem Dach zu vereinen", skizziert dies Dillingens Bürgermeister Franz-Josef Berg.

Norbert Bannenberg, der Vorsitzende des Krankenhaus-Freundes- und Fördervereins, erkennt ein Bemühen "um eine innovative und zukunftsweisende Nutzung des Dillinger Krankenhauses". Der Verein und die Stadt beurteilen es positiv, dass Schwester Basina dazu eingeladen hat, die Entwicklung eines Konzepts zu begleiten.

Appell an den Träger

Bannenberg sagt trotzdem: "Wir bedauern es, dass das Krankenhaus in seiner jetzigen Form und im jetzigen Umfang nicht erhalten wird." Der Verein appelliere an den Träger, "auch bei der zukünftigen Nutzung so viel wie möglich an medizinischer Versorgung in Dillingen vorzuhalten". Und auch Berg wünscht sich, dass Innere und Neurologie, "zwei sehr gute und nachgefragte Abteilungen", in Dillingen bleiben sollten. Danach sieht es allerdings nicht aus.

Dillingens Bürgermeister kündigt an, dass er selbst, Verwaltung und Stadtrat "im Rahmen unserer Zuständigkeiten und Möglichkeiten" mithelfen wollen, "damit eine zukunftsweisende Nutzung des Dillinger Krankenhauses vielen Menschen aus unserer Region helfen kann".

Möglichkeiten begrenzt

Stichwort "im Rahmen unserer Zuständigkeiten und Möglichkeiten": Die sind für die Stadt wie für die Krankenhaus-Förderer begrenzt. Gut zu ersehen aus dem Schlusssatz von Bergs Ausführungen: "Vor allem aber bleibt hier der Träger und Eigentümer in der Pflicht, eine gute Zukunft des Dillinger Krankenhauses zu sichern und neue Angebote zu schaffen."

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