Die Welt zu Besuch in Gisingen

Gisingen · Sie kommen aus Korea, Mexiko, Japan oder Belgien, um in Gisingen den Schulhof zu verschönern. Elf junge, engagierte Menschen nehmen gerade an einem internationalen Work-Camp im Wallerfanger Blauloch teil.

 Bastian Braun, Naoto Kaji, Thomas Neite, Amélie Spina, Philipp Runft, Florian Blondeau, Kim Wonkyong, Margarita Estefania Morales Proa, Hong Yurim, Lena Fehrer und Xiaowei Liu (v.r.). Foto: salo

Bastian Braun, Naoto Kaji, Thomas Neite, Amélie Spina, Philipp Runft, Florian Blondeau, Kim Wonkyong, Margarita Estefania Morales Proa, Hong Yurim, Lena Fehrer und Xiaowei Liu (v.r.). Foto: salo

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Fasziniert beäugen die Zweitklässler der Gisinger Grundschule den Bildschirm von Yurim Hongs Handy. Sie sitzt neben ihnen im Sitzkreis und zeigt gerade, wo ihre Heimatstadt Seoul liegt. "Zehn Stunden dauert ein Flug dahin", erklärt sie, auf Englisch. Die Koreanerin ist Teilnehmerin am Work-Camp der IGB (Internationale Begegnung in Gemeinschaftsdiensten), mit zehn anderen Jugendlichen aus Frankreich, Belgien, China, Japan, Mexico und Deutschland wohnt sie derzeit im Wallerfanger Jugenddorf Blauloch. Die Camp-Sprache ist Englisch. "Die Energie, die sich hier entwickelt ist total toll", schwärmt Teilnehmerin Lena Fehrer.

Zusammen renovieren und verschönern die 18- bis 23-Jährigen aus aller Welt den Schulhof der Gisinger Grundschule und das Kindergartengelände. Sie legen Blumenbeete an, erneuern die Markierungen von Fußballfeld und Hüpfspielen, streichen Wände und Geländer, angeleitet von Hausmeister Bernd Ophälders.

Und sie besuchen den Unterricht: In kleinen Gruppen zeigt das internationale Team den Schülern Holzspielzeuge aus Mexico, wie man Fächer und Tiere aus Origami faltet und wie ihr Name in koreanischen Schriftzeichen aussieht. "Der Nachname ist in Korea immer einsilbig und wird als erstes genannt, der Vorname hat zwei Silben", erklärt Yurim.

Die 23-Jährige ist zum ersten Mal in Deutschland. Vor allem das Grüne und Ländliche gefällt ihr am Saargau. "In Seoul steht ein Wolkenkratzer neben dem anderen", erzählt sie, "in Wallerfangen sieht man nachts die Sterne am Himmel, das geht in unserer Heimat nicht." Auch Campleiter Bastian Braun schwärmt von der saarländischen Landschaft: "Hier können die Kids in der Natur toben, in einer Großstadt wie Stuttgart ist das schwierig", meint der 23-Jährige.

Die Gisinger Kinder verabschieden sich winkend in die Osterferien. Hong lacht über die Geste. "In Südkorea wäre das unhöflich!", erzählt sie, "da müssen sich Kinder zum Abschied verbeugen."

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HintergrundBei einem Work-Camp kommen junge Menschen aus der ganzen Welt zusammen, um freiwillig an einem gemeinnützigen Projekt zu arbeiten. Die IGB organisiert jährlich etwa 45 Workcamps in Deutschlands. Finanziert werden diese durch Bundes- und EU-Zuschüsse. Die Anreise zahlen die Teilnehmer selbst. salo

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