Die Wanne bleibt voll

Ludweiler · Ein legendärer Unbekannter, der angeblich mit einem Eimer zum Abfluss schlich, hat nun womöglich Geschichte am Warndtweiher geschrieben. Der Stöpsel, den er vor Jahren hinterlassen haben soll, bleibt drin.

 Der Warndtweiher zeigt sich heutzutage wieder randvoll, und Saarforst hat inzwischen die abgestorbenen Bäume beseitigt. Foto: Jenal

Der Warndtweiher zeigt sich heutzutage wieder randvoll, und Saarforst hat inzwischen die abgestorbenen Bäume beseitigt. Foto: Jenal

Foto: Jenal
 Umweltminister Stefan Mörsdorf (links) weihte im Juni 2008 gemeinsam mit Klaus Lorig den umgestalteten Warndtweiher ein. Seit Jahren heißt es hier nun bereits „Land unter“. Archivfoto: Jenal

Umweltminister Stefan Mörsdorf (links) weihte im Juni 2008 gemeinsam mit Klaus Lorig den umgestalteten Warndtweiher ein. Seit Jahren heißt es hier nun bereits „Land unter“. Archivfoto: Jenal

Der Saarforst-Landesbetrieb hat die abgestorbenen Eschen am Warndtweiher entfernt. Diese seinerzeit bei der Umgestaltung angepflanzten Bäume waren samt den anderen Anlagen buchstäblich abgesoffen, nachdem ein Unbekannter den neu geschaffenen, tieferen Ablauf verstopft haben soll. In den jetzigen Wasserpegel, sagen Saarforst und der Völklinger Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU) in einer gemeinsamen Erklärung, werde nicht mehr eingegriffen.

Der Weiher, beliebtes Ausflugsziel im Wald zwischen Lauterbach und Ludweiler, war im Jahr 2008 auf rund ein Drittel seiner früheren Größe zurückgebaut worden. Damit sollte er auch in heißen Sommern nie wieder austrocknen. Rund 210 000 Euro hatten die Stadt Völklingen und das Saar-Umweltministerium zusammen dafür hingelegt. Die Anlagen mit Landzunge, Steg, neuen Bäumen am (tiefer gelegten) Ufer und einem Sandstrand waren dann vom steigenden Wasser überspült worden. Dies geschah, nachdem ein neu gelegtes Abflussrohr bereits seit Frühjahr 2010 aus bisher ungeklärter Ursache verstopft ist.

Oberbürgermeister Lorig verneint, dass hier Fehler gemacht worden seien. Das Sanierungsziel am Warndtweiher sei erreicht, nämlich aus ökologischen Gründen eine dauerhafte Befüllung des Weihers sicherzustellen, heißt es in der offiziellen Erklärung. Für eine Wiederherstelllung des Zustandes nach dem Umbau - aus ökologischen Gründen auch nur schrittweise möglich - seien keine Mittel vorhanden. Da sich andererseits die große Wasserfläche des Weihers großer Beliebtheit bei den Naherholungssuchenden erfreue, habe man sich darauf geeinigt; den Status quo zu belassen.

Spaziergänger am Weiher reagieren auf solche Neuigkeiten überwiegend mit Schmunzeln. "Der Weiher hat wieder Wasser und unter Wasser ein paar Sehenswürdigkeiten", meinen Elisabeth Rausch (71) und Magda Klein (73). "Es ist Wasser drin, und hoffentlich bleibt es auch so", sagt Sabine Rolles. Kommentar von Familie Gerald Lorson: "Jetzt ist er ja fast wieder im alten Zustand. Dass so viel Geld unter Wasser vergraben ist, können sich nur Behörden erlauben."

Laut offizieller Erklärung ist der jetzige Wasserstand mit darauf zurückzuführen, dass Saarforst im Frühjahr 2010 verstopfte Zuflussgräben wieder freigelegt habe. Und "in Kürze" wolle man nun den Abfluss kontrollieren. Dann wird man wohl auch sehen, ob dort wirklich der besagte Eimer steckt.

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