Die Stadt und ihre Medizin
Homburg · Homburg ist stolz auf seine medizinische Fakultät - und die Mediziner sind froh, dass es sich in Homburg gut leben lässt: Das ist die Basis der Hochschulwoche, in der Bürgersinn und Wissenschaft zusammen kommen.
Gestern Abend wurde zum 53. Mal die Homburger Hochschulwoche eröffnet. Es war diesmal kein Preisträger-Jahr, denn nur alle zwei Jahre vergibt die Stadt Homburg den mit 10 000 Euro dotierten Wissenschaftspreis. Und so begrüßte der Gastgeber und Leiter der Homburger Volkshochschule, Willi Haßdenteufel, gestern nur solche Gäste, die keinen Scheck überreicht bekamen. Zumindest keinen von der Stadt. Obwohl die Hochschulwoche keine politische Veranstaltung ist, klang die Politik doch durch: Es war der erste Auftritt von Theophil Gallo als frisch gewählter Landrat anlässlich der Hochschulwoche - und der letzte von Karlheinz Schöner als OB bei der Hochschulwoche.
Wer von den beiden OB-Kandidaten - Rüdiger Schneidewind oder Peter Fuchs - die 54. Hochschulwoche eröffnen wird, entscheidet sich allerdings erst an Pfingsten. Ein bisschen Spannung war also drin. Souverän wie immer, gab Willi Haßdenteufel einen kurzen Einblick in die Arbeit der VHS, die sich mit 2500 Besuchern und über 250 Kursangeboten großer Beliebtheit erfreut. Sprachen und EDV-Kurse sind nach wie vor gut besucht, werden aber eingeholt von Gesundheits- und Kreativkursen. Nach Willi Haßdenteufel kam Oberbürgermeister Karlheinz Schöner ans Rednerpult, der bedauerte, dass es in seiner Amtszeit nicht gelungen sei, der VHS zu einem eigenen Gebäude "als Heimat" zu verhelfen, "denn das hättet Ihr verdient", sagte er in Richtung Willi Haßdenteufel.
Der Dritte im Bunde der Hochschulwoche ist der Dekan der medizinischen Fakultät, Professor Michael Menger. Er erzählte von der Aufregung vor dem Besuch des Wissenschaftsrates im vergangenen Jahr - und von dem anschließenden Gutachten, das sehr gut ausgefallen war.
Obwohl die Homburger Fakultät zu den kleinsten in Deutschland gehört, ist die Forschungsleistung hervorragend. Drei Sonderforschungsbereiche, beachtliche Drittmittel und Veröffentlichungen in Top-Magazinen gehören zu ihren Aushängeschildern. Auch das Thema, das der Klinikdirektor und Lungenspezialist Professor Robert Bals für seinen gestrigen Festvortrag ausgewählt hatte, zeigte in die wissenschaftliche Zukunft: "Die Lunge im Wandel der Zeit: Evolution und Nanopartikel". > Weiterer Bericht folgt
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Auf einen BlickWeiter geht's mit der Hochschulwoche am Mittwoch um 17 Uhr im Casino des Uniklinikums: Die Forschungspreises, die von den Freunden des Universitätsklinikums gestiftet werden, werden verliehen. Am Donnerstag präsentiert sich das Programm zweigeteilt: Um 18 Uhr wird im großen Sitzungssaal des Forums Dr. Ralf Ketter, Neuroonkologe und Leiter der Neurochirurgischen Intensivstation, über die Organspende als "besonderes Zeugnis der Menschlichkeit" referieren. Um 20 Uhr lockt das Konzert "L'arte del Mondo" mit dem Solisten Daniel Müller-Schott in den Saalbau. Publikumshöhepunkt wird wieder die lange Nacht der Wissenschaften am Freitagabend sein. Ab 17 Uhr stehen auf dem Campus die Türen offen. red