Die Region im Wandel der Zeit

Bosen · Konflikte und Katastrophen im 20. Jahrhundert sowie das heutige St. Wendeler Land sind Themen eines Doppelvortrags.

 So gut gefüllt wie bei diesem Vortrag soll die Bosener Mühle nach Wunsch des Veranstalters auch am Sonntag sein. Foto: Kowol/Landkreis

So gut gefüllt wie bei diesem Vortrag soll die Bosener Mühle nach Wunsch des Veranstalters auch am Sonntag sein. Foto: Kowol/Landkreis

Foto: Kowol/Landkreis

Dass Großes immer im Kleinen entsteht, damit wirbt das Saarland seit einiger Zeit. Dass das Große aber auch immer Auswirkungen auf das Kleine hat, damit beschäftigen sich die "Lokalen Erzählungen St. Wendeler Land 5 mal 100" der Kulturlandschafts-Initiative St. Wendeler Land und des Landkreises St. Wendel. Dazu entstehen Flyer, die die Geschichte der heutigen Gemeinden beleuchten, dazu gibt es eine Vortragsreihe, die am Sonntag, 18. Juni, 16 Uhr, in der Bosener Mühle am Bostalsee mit einem Doppelvortrag zu Ende geht.

Das Prinzip der lokalen Erzählungen: Eine einfache Einteilung der vergangenen 500 Jahre, also der sogenannten Neuzeit, in 100-Jahr-Schritten. Hierbei geht es um die großen historischen Entwicklungen dieser Zeit, die das St. Wendeler Land beeinflussten, deren Folgen bis heute sichtbar sind, die die Region formten, zu dem machten, was sie heute ist. Immer in Wechselwirkung mit den Ereignissen vor Ort. Wie etwa die Reformation, die im 16. Jahrhundert begann, letztlich dafür sorgte, dass sich das Christentum aufspaltete. Katholisch oder evangelisch - dies erklärt ein Blick in die Vergangenheit. Der Dreißigjährige Krieg im 17. Jahrhundert, der eine Spur der Verwüstung in der Region hinterließ, Absolutismus und Aufklärung im 18. Jahrhundert, verschiedene Herrscher und Konflikte in der Region, Französische Revolution und ihre Folgen, dazu die Industrialisierung im 19. Jahrhundert, Ein- und Auswanderer während der Neuzeit. Das alles waren Themen der Vortragsreihe, die in Jahrhundertschritten die Auswirkungen und die Wechselwirkungen des Großen auf das Kleine beleuchtete.

Bleibt somit das 20. Jahrhundert, dessen erste Hälfte vor allem geprägt war von zwei Weltkriegen, dessen zweite Hälfte für die Region vor allem Frieden und Wohlstand bedeutete.

Daher gibt es am Sonntag, 18. Juni, auch einen Doppelvortrag: Mit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts beschäftigt sich Paul Burgard vom Landesarchiv Saarbrücken. Er skizziert die Konflikte und Katastrophen der betrachteten Zeit, erläutert ihre Auswirkungen auf die Region. Klaus Brill, Autor und langjähriger Journalist, nimmt dann die zweite Hälfte unter die Lupe, dabei geht er ebenso auf das Hier und Jetzt ein.

Denn die großen Umbrüche und Entwicklungen der vergangenen 100, ebenso der vergangenen 500 Jahre, formten das St. Wendeler Land, trugen auch zur Identitätsbildung der Region und seiner Einwohner bei. Das Große hat bis heute Auswirkungen auf das Kleine. Der Eintritt ist frei.

Zum Thema:

"Lokale Erzählungen St. Wendeler Land 5 mal 100" heißt die Vortragsreihe der Kulturlandschafts-Initiative St. Wendeler Land und des Landkreises St. Wendel. In 100-Jahr-Schritten werden dabei die Neuzeit und deren Ereignisse näher beleuchtet. Zum Abschluss gibt es am kommenden Sonntag, 18. Juni, nun einen Doppelvortrag in der Bosener Mühle. Mit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts beschäftigt sich Paul Burgard vom Landesarchiv Saarbrücken. Klaus Brill, Autor und Journalist, nimmt die zweite Hälfte unter die Lupe.

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