Die Nachfrage ist enorm

Sulzbach-/Fischbachtal · Millionen wurden in den Ausbau der Krippenplätze investiert, doch reicht das Angebot aus? Schon jetzt liegen für viele Plätze, die erst noch geschaffen werden müssen, zahlreiche Anmeldungen vor.

 Viele Eltern sind froh, wenn sie für ihren Nachwuchs einen Krippenplatz finden. Symbolfoto: Patrick Pleul/dpa

Viele Eltern sind froh, wenn sie für ihren Nachwuchs einen Krippenplatz finden. Symbolfoto: Patrick Pleul/dpa

Seit August 2013 haben Eltern für ihre Kleinkinder einen Anspruch auf einen Krippenplatz. Viel Geld wurde investiert, doch reicht das, um die Nachfrage zu decken?

In Dudweiler mit seinen Bezirken Scheidt, Jägersfreude und Herrensohr gibt es 78 Krippenplätze in Einrichtungen und 56 Plätze in der Tagespflege (Stand: Juli 2013). Die städtischen Einrichtungen sind derzeit voll belegt. Die Pressestelle der Landeshauptstadt geht bei den Einrichtungen der nicht-städtischen Träger von einer "nahezu vollständigen Auslastung" aus. Die Kinderbetreuungsbörse weist für den Bezirk Dudweiler nur 18 freie Plätze (bei freien Trägern) aus. Nach dem Stand vom Juli 2013 fehlen derzeit 52 Betreuungsplätze für unter dreijährige Kinder. Bis Ende 2015 werden in Dudweiler nach dem jetzigen Stand rund 8,2 Millionen Euro für den Neu- und Umbau beziehungsweise für die Umnutzung von sieben Einrichtungen investiert. Davon werden eine Million Euro durch die Bundesmittel im Krippenausbauprogramm finanziert. Die Landeshauptstadt als Mitförderin oder Maßnahmenträgerin ist mit 40 Prozent an den Restkosten beteiligt. 75 zusätzliche Krippenplätze sollen so geschaffen werden. Zudem sei noch Platzpotenzial vorhanden, beispielsweise durch größere Krippengruppen (elf statt zehn Kinder). In Sulzbach gibt es zurzeit 50 Krippenplätze - 20 in Neuweiler, zehn in Altenwald und 20 in der Innenstadt (jeweils katholische Kindergärten). Nach dem Abschluss laufender Ausbaumaßnahmen im Mai erhöht sich die Zahl auf 75 Plätze. Zehn kommen in Neuweiler hinzu, 15 im evangelischen Kindergarten in Hühnerfeld (davon 13 Regelplätze). Schon jetzt liegen auch für die neu geschaffenen Krippenplätze zahlreiche Anmeldungen vor - teilweise sogar Doppelanmeldungen für beide Standorte. Die Stadt hat für die neu geschaffenen Plätze und qualitative Verbesserungen in den Kindergärten rund 640 000 Euro investiert.

Viel Geld in die Hand nahm auch die Stadt Friedrichsthal. "In den letzten Jahren wurden in den Krippenausbau und die Verbesserung der Standorte rund 1 083 000 Euro investiert. Zusätzlich kamen aus dem Konjunkturprogramm 376 000 Euro", sagt Pressesprecher Christian Jung und kündigt an: "Der Ausbau des evangelischen Kindergartens steht unmittelbar bevor, das Investitionsvolumen beläuft sich auf 790 000 Euro." Insgesamt gibt es in Friedrichsthal bis zu 35 Krippenplätze. Eine Tagesmutter betreut gegenwärtig vier Kinder. Die Auslastung ist über das Jahr schwankend, "in der Regel sind die Plätze belegt", erklärt Jung und: "Für 2013 waren keine fehlenden Plätze zu verzeichnen. Die Melde- beziehungsweise Warteliste konnte bedient werden."

Auch in Quierschied sind die Betreuungseinrichtungen gut besucht: "Weil wir eine zentrale Platzvergabe für die fünf Einrichtungen in der Gemeinde haben, können wir für eine ausgewogene Auslastung sorgen", erklärt Hauptamtsleiter Axel Matheis. Krippenplätze gibt es in der Gemeinde 65, zehn davon sind derzeit zwar noch frei, doch entsprechende Anmeldungen liegen bereits vor. "Wir haben schon 2008 mit der Erweiterung von Krippenplätzen begonnen und waren daher in diesem Bereich immer schon gut ausgestattet", stellt abschließend Iris Wagner von der zentralen Anlaufstelle für Kindergarten-Angelegenheiten in Quierschied fest.

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Auf einen BlickDas Betreuungsgeld gibt es für Kinder, die ab dem 1. August 2012 geboren wurden. Derzeit werden 100 Euro gezahlt, ab dem 1. August 2014 gibt es monatlich 150 Euro pro Kind. Grundsätzlich kann das Betreuungsgeld vom 15. Lebensmonat bis zum Ende des 36. Lebensmonats bezogen werden (in Ausnahmefällen auch schon früher), allerdings maximal für 22 Monate. Weitere Informationen gibt es bei der Elterngeldstelle des Saarlandes unter Tel. (06 81) 501 00; E-Mail: elterngeld@soziales.saarland.de. zen

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