Die Musik wieder im Vordergrund

Zum Abschluss des Saartalks gilt es für die Gäste, eine Reihe von kurzen Sätzen schnell und möglichst spontan zu ergänzen.

 Cindy Berger und Marcel Adam mit den Chefredakteuren von SR und SZ, Norbert Klein und Peter Stefan Herbst (von links). Foto: Iris Maurer

Cindy Berger und Marcel Adam mit den Chefredakteuren von SR und SZ, Norbert Klein und Peter Stefan Herbst (von links). Foto: Iris Maurer

Foto: Iris Maurer

Herbst : Frau Berger, Sie selbst waren 1974 beim Eurovision Songcontest in Brighton dabei, wie intensiv haben Sie den Grand-Prix danach verfolgt?

Berger: Ich habe, glaube ich, jeden Grand-Prix gesehen. Mal mehr, mal weniger intensiv. Aber gerade den letzten habe ich besonders gerne verfolgt, weil er auch richtig gut gemacht war. (. . . )

Klein: Damals hat Abba gewonnen, heute Conchita Wurst. Ist das gewöhnungsbedürftig?

Berger: Nein, das ging voll in Ordnung. Obwohl das holländische Duo bei mir die Nummer eins war. Und Elaiza waren bei mir viel weiter vorne. (…)

Klein: Wie sieht ein deutsch-französischer Chansonnier (. . . ) diesen glitzernden, glimmernden Eurovision Songcontest?

Adam: Ich war vor drei, vier Jahren, als ich es gesehen habe, sehr enttäuscht, weil plötzlich nicht mehr die Sänger im Vordergrund standen. Da gab es eine Riesen-Show drum herum (. . . ). Ich glaube, das hat sich dieses Jahr geändert, nach all dem, was ich bisher gehört habe. Und das finde ich gut.

Herbst : Frau Berger, was halten Sie denn von Casting-Shows? Die bestimmen ja heute schon das Geschäft.

Berger: Das ist eben die heutige Zeit. Ich finde schon, die haben auch ihren Stellenwert. (. . . ) Sicher, man kann dann später auch wieder ganz tief fallen.

Herbst : "Immer wieder sonntags" war der bekannteste Titel. Das ist schon 40 Jahre her. Wie oft singen Sie den heute noch?

Berger: Immer. Bei jedem Auftritt. Er wird auch immer verlangt. Das wäre sehr schlimm, wenn ich das nicht mache. Dann hätte was gefehlt.

Klein: Ist da Dankbarkeit gegenüber dem, was Sie früher hatten?

Berger: Ja, sicher. Der Titel hat unser Leben viel, viel schöner gemacht. (. . . )

Herbst : Dieser Riesenerfolg hat sie und Norbert Berger zum Traumpaar des deutschen Schlagers gemacht. Haben Sie Druck gefühlt, dass man dann auch immer besonders harmonisch rüberkommen muss?

Berger: (. . . ) Gerade zu der Zeit, als wir die großen Erfolge hatten, hat das wirklich gestimmt. Wir mussten uns nicht verstellen. Es war eine Traum-Ehe.

Klein: Werden im Showgeschäft nicht Dinge von einem verlangt, hinter denen man nicht steht?

Adam: Ich bin ja immer noch Kleinkünstler. Wahrscheinlich auch deswegen, weil ich nicht alles mitgemacht habe. (…)

Herbst : Wie viel Mut hat es gebraucht, um mit einer Mütze mit Leopardenmuster aufzutreten?

Adam: Ah, da muss man die Vorgeschichte kennen. Ich habe immer kalt. (…) Und irgendwann (…) hatte ich mal so eine Sport-Mütze an und habe gemerkt: Oh, das ist gut. Und dann habe ich die immer angehabt und irgendwann dachte ich, man müsste was Schöneres finden als diese Mütze.

Klein: Wo finden Sie besonders dankbares Publikum?

Adam: (…) Ich komme besser mit einem deutschen Publikum klar als mit einem französischen Publikum. In Frankreich ist es so, wenn man kein Fernsehstar ist, dann wird man manchmal ein bisschen schlecht behandelt.

Klein: Wie ist das mit der Sprache? Deutsch, Französisch, Saarländisch, Lothringisch, alles zusammen genommen. Gibt das eine besondere Atmosphäre?

Adam: Mit Sicherheit. (…) Mein Lothringisch ist ein bisschen versaut vom Saarländischen. Alle meine Freunde schwätzen Saarländisch. Es ist also ein bisschen ein Mischmasch. Aber so reden wir hier eben (…).

saarbruecker-zeitung.de/ saartalk

sr-online.de

Herbst : Das Besondere am Eurovision Songcontest ist. . . ?

Berger:. . ., dass man aus den vielen Ländern mitkriegt, was dort gerade angesagt ist.

Klein: Casting-Shows sind . . . ?

Adam: Ich finde es schade, dass die Jury im Vordergrund steht, nicht der Künstler.

Herbst : Mit Norbert Berger verbindet mich bis heute . . . ?

Berger: . . ., dass wir verheiratet waren und dass wir eine sehr, sehr schöne Zeit zusammen hatten.

Klein: Musik ist für mich . . . ?

Adam: . . . alles, von morgens früh bis abends spät. Ich lebe in der Musik.

Herbst : An Marcel Adam schätze ich besonders . . . ?

Berger: . . . , dass er unheimlich viel drauf hat. Er ist ein toller Musiker und er ist ein toller Kollege. Und er hat sich gut gehalten für sein Alter.

Klein: An Cindy Berger schätze ich besonders . . . ?

Adam: . . . , dass ich ihre Lieder immer toll gefunden habe, immer mitgesungen habe. Und sie hat eine tolle Stimme. Wir haben uns nur selten privat getroffen, aber ich schwärme weiterhin für sie.

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