Die gute Seele hinter dem Lenkrad

Neunkirchen · Busfahrerin Andrea Stolz bedeutet ihr Job viel mehr, als nur Menschen von A nach B zu befördern. Ihre Herzlichkeit und ihre aufmerksame Art kommen bei den Fahrgästen sehr gut an.

 Busfahrerin Andrea Stolz bei der Arbeit. Foto: Horst Becker Touristik

Busfahrerin Andrea Stolz bei der Arbeit. Foto: Horst Becker Touristik

Foto: Horst Becker Touristik

Von Busreisenden hört man öfter Beschwerden: Mal kommt der Bus zu spät, mal ist er zu voll. Wenn alles reibungslos läuft oder sich der Fahrer besonders Mühe gibt, halten es alle für selbstverständlich. Nicht SZ-Leserin Helga Mattheis aus Neunkirchen. Donnerstagnachmittags fährt die Seniorin nach Spiesen, wo sie einen Gymnastik-Kurs des Kneipp-Vereins besucht. Jedes Mal trifft sie auf dieselbe Busfahrerin. "Für jeden Fahrgast hat die Busfahrerin ein nettes Wort übrig. Sie fährt aufmerksam in den Kurven, damit niemand fällt, und vor allem nimmt sie sich Zeit mit älteren Menschen", lobt Helga Mattheis. "Erst vor Kurzem war wieder eine Frau mit Rollator unterwegs. Die Fahrerin hat schon beim Einsteigen gemerkt, dass sie Schwierigkeiten hatte. Beim Aussteigen ist sie extra nach hinten gekommen, um dieser Frau aus dem Bus zu helfen", schildert Helga Mattheis eine Alltagssituation.

Die Frau, der das Wohlbefinden der Fahrgäste besonders am Herzen liegt, heißt Andrea Stolz. Seit knapp einem Jahr fährt sie für die Firma Horst Becker Touristik aus Spiesen. Bevor sie den Bus-Führerschein machte, hat die 44-Jährige in unterschiedlichen Bereichen gearbeitet, "aber ich wollte immer etwas machen, bei dem ich im direkten Kontakt mit Menschen stehe", erzählt sie der SZ. Der Quereinstieg hat sich gelohnt, denn als Busfahrerin hat sie einen Beruf gefunden, der sie erfüllt. "Vom ersten Tag an hat der Job Spaß gemacht und seitdem hat sich nichts geändert", freut sich die St. Ingberterin. Über das Lob der SZ-Leserin freut sie sich natürlich, befindet ihr Verhalten aber als selbstverständlich: "Als Fahrer sind wir für die Sicherheit der Menschen im Bus verantwortlich. Bevor ich losfahre, warte ich, dass jeder sitzt, damit kein Unfall passiert. Es ist doch wichtig, dass die Leute ordentlich in und wieder aus dem Bus steigen können. Und das gehört für mich dazu, ihnen dabei zu helfen." Das danken ihr nicht nur Senioren. Ihre Herzlichkeit ist ansteckend. "Auch Jugendliche mit abgewandtem Blick und Musik in den Ohren, die sonst alle ignorieren, grüßen bei ihr zurück", hat Helga Mattheis beobachtet. "Wer hilfsbereit und rücksichtsvoll ist, bekommt das immer zurück", sagt Andrea Stolz. Beweis dafür sind unter anderem die zahlreichen Schokotafeln, die sie zu Weihnachten von den Fahrgästen geschenkt bekommt. "Würde ich sie alle alleine essen, würde ich nicht mehr hinter das Lenkrad passen", sagt Andrea Stolz und lacht.

Den Hinweis für diesen Artikel bekamen wir von Helga Mattheis aus Neunkirchen. Für Sprachnachrichten aufs Band nutzen Sie die Nummer (06 81) 5 95 98 00 oder schicken Sie alles an unsere E-Mail-Adresse leser-reporter@sol.de oder unser Onlineformular unter www.saarbruecker-zeitung.de/leserreporter.

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