Daniel Decker wird im Juli 17 Jahre alt, sein Bruder Dennis am 3. Dezember 19. Beide sind Ringer des KSV Köllerbach, beide gewannen die Goldmedaille bei den deutschen Meisterschaften - und beide wollen in der Bundesliga ringen. Daniel Decker gewann vor vier Wochen den Titel bei der A-Jugend im freien Stil, sein Bruder Dennis Anfang März bei den Junioren in der klassischen Stilart.

Daniel Decker holte 2010 seinen ersten DM-Titel bei der C-Jugend. 2011 folgte erneut Gold bei der B-Jugend und ein Jahr später der fünfte Rang bei der A-Jugend. 2013 erreichte er Platz vier und kürzlich, bei den Titelkämpfen in Berlin, der Sprung auf Platz eins. Im Finale der Gewichtsklasse bis 63 Kilo besiegte er Doa Küksar mit 3:1. Dank dieser Leistung wurde er für die Europameisterschaft kommende Woche in Bulgarien nominiert. Köllerbachs Trainer Thomas Geid traut seinem Schützling mit etwas Losglück bei der EM eine Medaille zu. "Daniel hat mit seinen fünften Plätzen bei den internationalen Turnieren in der Türkei und in Belgien bewiesen, dass er in der europäischen Spitze mithalten kann", sagt er. Der Ringer selbst meint: "Da ich nichts zu verlieren habe, kann ich ohne Zwänge auf die Matte gehen." Sein sportliches Ziel hat er sich bereits gesetzt: "Ich möchte so oft wie möglich in unserer Bundesliga-Formation ringen und viele Kämpfe gewinnen."

Auch Dennis Decker, Spezialist für den griechisch-römischen Stil, gelang nach der Bronzemedaille bei den Junioren im vergangenen Jahr diesmal der große Sprung nach oben. Im Finale der Klasse bis 55 Kilo zwang er Akif Sen von der TSG Nattheim auf die Schultern. Gold war der Lohn für souveräne Leistungen bei der DM in Frankfurt/Oder. Der Ältere der Brüder hat schon mehrere Einsätze in der Bundesliga absolviert und den Brandenburg-Cup sowie ein stark besetztes Turnier in Kroatien gewonnen, sodass ihm sein Vereinstrainer Geid ebenfalls eine gute Platzierung bei der EM der Junioren vom 17. bis 22. Juni in Polen zutraut. Dennis Decker selbst will sich in der nächsten Runde einen Stammplatz in der ersten Mannschaft der Köllerbacher sichern.

Das Verhältnis der Ringerbrüder untereinander ist ausgezeichnet, sagen die beiden. Während Daniel spricht, nickt Dennis zustimmend. "Wir kennen keinen Konkurrenzneid, aber wir kritisieren auch, wenn einer einen Kampf vermasselt hat." Mutter Miriam Decker hat dabei großen Anteil am Erfolg ihrer Söhne. Sie war bislang der Chauffeur zu allen Kämpfen und ist heute immer noch Manager und großer Fan der beiden.