Die gehörnten Umweltschützer

Püttlingen · Arbeiten die Wasserbüffel auch ordentlich für ihr Gras? Seit einem knappen Jahr läuft das Beweidungsprojekt zwischen Püttlingen und Köllerbach. Wir haben nachgeschaut, wie's läuft. Offenbar unterstützen die Büffel auch die Artenvielfalt.

 Die Püttlinger Wasserbüffel leisten ganze Beweidungs-Arbeit, da darf man sich dann auch mal ein Nickerchen gönnen. Fotos: Jenal (2)

Die Püttlinger Wasserbüffel leisten ganze Beweidungs-Arbeit, da darf man sich dann auch mal ein Nickerchen gönnen. Fotos: Jenal (2)

 Neuzugang: Die Konik-Pferde und Projektleiter Mathias Fösges.

Neuzugang: Die Konik-Pferde und Projektleiter Mathias Fösges.

 Bachstelzen und Sumpfdotterblumen gehören zu den Profiteuren des Beweidungsprojektes. Fotos: Karl Klein (1)/dpa (1)

Bachstelzen und Sumpfdotterblumen gehören zu den Profiteuren des Beweidungsprojektes. Fotos: Karl Klein (1)/dpa (1)

Vor einem knappen Jahr gestartet, zeigt das Beweidungsprojekt zwischen Püttlingen und Köllerbach bereits Wirkung: Schon jetzt hat die Vielfalt an Biotopen und neuen Tier- und Pflanzenarten in dem Beweidungsgebiet am Kehlbach zugenommen. Zum einen schaffen die Wasserbüffel selbst neue Biotope wie Trittspuren, Pfade, Suhlen, Sandbadestellen und Totholzhaufen - wobei auch durch den Kot der Tiere eine Menge Insekten angelockt werden. Zum anderen hilft auch die Arbeitsgemeinschaft "Artenschutz im Köllertal" mit, indem sie unterschiedliche Nistkästen aufgestellt hat. Mit Unterstützung durch den Energieversorger Energis werden auch zwei Storchennisthilfen aufgestellt. Den Wasserbüffeln geht es am Köllerbach sehr gut, so das Fazit der Projektleiter Werner Telke und Günter von dem Broch. Beweis dafür seien zwei Blutuntersuchungen, die während des ersten Jahres Tierarzt Dr. Friedrich Willimczik vorgenommen hatte.

In dem milden, schneefreien Winter musste auch wenig zugefüttert werden: "Ein großer 400-Kilo-Heuballen war pro Woche notwendig", stellt Klaus Nickels als Vertreter der Stadtverwaltung fest. Das Beweidungsgebiet soll zudem vergrößert werden: Nickels bereitet derzeit die Flächen für den dritten Beweidungsabschnitt zwischen Trimmtreff und Köllerbacher Sportplatz in Verhandlung mit den Besitzern vor.

Auch der Pflanzenwelt scheint das Beweidungsprojekt gut zu tun: "Es haben noch nie so viele Sumpfdotterblumen hier geblüht", stellte Projektbegleiter Mathias Fösges fest, "auch die Anzahl der Vögel wie Bachstelzen und Stare hat zugenommen." Es entstünden durch die Beweidung wieder attraktive Landschaften, die auch gerne für die Naherholung genutzt würden, langfristig vielleicht sogar für den Tourismus interessant seien.

Ganz neu zum Beweidungsprojekt dazugestoßen sind drei Konik-Pferde (wir berichteten), die auch schon "Beweidungs-Erfahrung" haben, denn die drei Wallache stammen aus einem ähnlichen Projekt in Homburg-Beeden. Beim "2. Büffelfest" an Fronleichnam, 19. Juni, werden sie offiziell vorgestellt.

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