„Die Borussia war meine erste große Liebe – noch vor meiner Frau“

Saarlouis · Für die Rodener Fohlen war der Dienstag ein ganz besonderer Tag: Die komplette Mannschaft von Borussia Mönchengladbach schaute beim größten saarländischen Fanclub des Fußball-Bundesligisten vorbei.

 Patrick Herrmann (hier zwischen Juan Arango, vorne links, und Lukas Rupp) freute sich über die Stippvisite im Saarland. Foto: Ruppenthal

Patrick Herrmann (hier zwischen Juan Arango, vorne links, und Lukas Rupp) freute sich über die Stippvisite im Saarland. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

Auf dem Gelände vor dem Vereinsheim des Fanclubs Rodener Fohlen herrscht am vergangenen Dienstag gespannte Erwartung. Überall stehen Menschen mit grün-weißen Trikots, Schals oder Fahnen und sehnen das große Ereignis herbei: die Ankunft der Bundesliga-Mannschaft von Borussia Mönchengladbach. Um 17.50 Uhr ist es dann so weit: "Der Bus ist da, der Bus ist da", verkünden aufgeregte Stimmen die frohe Botschaft.

Und tatsächlich: Kapitän Filip Daems, Juan Arango, Raffael, Max Kruse - sie alle sind gekommen. "Für mich ist das ein ganz wichtiger Tag", verrät Stefan Burr, einer der knapp 500 Fans, die da sind. "Ich bin seit 44 Jahren Gladbach-Fan. Die Borussia war meine erste große Liebe - noch vor meiner Frau", sagt der 52-Jährige aus Ottweiler, nachdem er sich gleich ein Autogramm des Saarländers im Team, Patrick Herrmann, gesichert hat. Es wird bei Weitem nicht das einzige Autogramm sein, das der Gladbacher Flügelflitzer aus Uchtelfangen an diesem Abend vergibt. Gerade Herrmann wird in seiner saarländischen Heimat verehrt wie ein Popstar.

"Das ist ein absoluter Höhepunkt", sagt Anke Gerhardt. "Man sieht die Spieler die ganze Zeit nur im Stadion. Und jetzt sind sie tatsächlich hier", kann es die Saarwellingerin kaum fassen. Das gilt auch für ein paar Jungs, die den Spieß mal umgedreht haben und neben dem Zelt den Fußball laufen lassen, während ihre Idole drinnen zuschauen. "Es ist cool, dass sie hier sind", meint der neunjährige Johann im Herrmann-Trikot. Sein Wunsch von einem Foto mit seinem Helden wird sich später noch erfüllen.

Herrmann nimmt sich geduldig Zeit für jeden seiner Fans und verrät: "Es bedeutet mir riesig viel, dass wir mit der ganzen Mannschaft hier sind. Das ist eine echt schöne Erfahrung bei den Fans zu Hause zu sein." So kann der 23-Jährige die nicht erfolgte Einladung zum Länderspiel an diesem Abend gegen Polen wohl auch etwas leichter verschmerzen. Allerdings gibt Herrmann zu: "Wenn man gesehen hat, dass die Bayern und Dortmunder fehlen, hat man natürlich schon mit einem Auge drauf geschielt, dass es reichen könnte und man dabei ist. Aber es sollte leider nicht sein." Die Fans in Roden werden Bundestrainer Joachim Löw dagegen dankbar gewesen sein.

Zu den vielen Auswechslungen (Hermann stellte mit 29 Auswechslungen einen Bundesliga-Rekord auf) sagt sein Trainer Lucien Favre: "Patrick macht viele Läufe auf der rechten Seite. Er läuft mit am meisten, fast zwölf Kilometer. Und manchmal ist er einfach kaputt, denn er muss die Wege mit zurück machen. Er macht das insgesamt sehr gut, ihm fehlt gegen Ende manchmal aber die Kraft, da er so viel gelaufen ist."

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