Die beste Spielerin ist weg

Neunkirchen. Die Handballfrauen des TuS 1860 Neunkirchen sind mit einem 32:28 (18:14)-Heimsieg gegen die HSG Bensheim-Auerbach II in die Rückrunde der 3. Liga Süd gestartet. Nach zuletzt drei Niederlagen hintereinander war es für die Saarländerinnen ein ganz wichtiger Sieg. Auch deshalb, weil die Mannschaft gegen den Drittletzten mit einem weiteren personellen Handicap klarkommen musste

 Autsch! TuS-Urgestein Anja Severin wird in dieser Szene von einer Gästespielerin regelwidrig attackiert. Mit sieben Treffern war Severin zweitbeste Neunkircher Torschützin. Foto: Horst Klos

Autsch! TuS-Urgestein Anja Severin wird in dieser Szene von einer Gästespielerin regelwidrig attackiert. Mit sieben Treffern war Severin zweitbeste Neunkircher Torschützin. Foto: Horst Klos

Neunkirchen. Die Handballfrauen des TuS 1860 Neunkirchen sind mit einem 32:28 (18:14)-Heimsieg gegen die HSG Bensheim-Auerbach II in die Rückrunde der 3. Liga Süd gestartet. Nach zuletzt drei Niederlagen hintereinander war es für die Saarländerinnen ein ganz wichtiger Sieg. Auch deshalb, weil die Mannschaft gegen den Drittletzten mit einem weiteren personellen Handicap klarkommen musste. Neben den langzeitverletzten Nadine Bold, Lucy Unbehend, Nadine Dibbern, Sarah Schumacher und Desirée Mirold fehlte am vergangenen Samstagabend zur Überraschung der 100 Zuschauer auch Ingrida Radzeviciute (Foto: dpa) im Neunkircher Aufgebot.Das wird aber jetzt ein Dauerzustand, denn die 77-fache Nationalspielerin ist mit ihrem Mann Marcel Rozgonyi (bis zum Sommer Profi beim 1. FC Saarbrücken) und ihren beiden Kindern nach Leipzig umgezogen. Sie wird nicht mehr für den TuS spielen. "Ihr Weggang hat sich angedeutet, dass es aber so schnell gehen würde, damit haben wir nicht gerechnet", zeigte sich TuS-Trainer Mirko Pesic von der Entwicklung etwas überrascht. Sein Team ließ sich davon aber nicht beirren. Auch nicht, als es schon nach acht Minuten mit 4:7 in Rückstand lag.

Die Spielerinnen bewahrten die Ruhe und bekamen die Partie wieder in den Griff. Nach 13 Minuten stand es 8:8, nach einer Viertelstunde lagen die Gastgeberinnen sogar mit 11:9 vorn. Dass sie das Spiel zu diesem Zeitpunkt wieder dominierten, hatten die TuS-Frauen zu einem großen Teil ihrer Torhüterin Gina von Gilgenheimb zu verdanken, die am Samstag zur besten Spielerin in der Halle wurde. "Was sie gehalten hat, war schon sensationell", war auch Pesic nach dem Spiel voll des Lobes über seine 20-jährige Torsteherin.

Als ihre Mannschaft mit einer 18:14-Führung in die Halbzeit ging, wollte die verletzte Lucy Unbehend zwar noch nichts von einer Vorentscheidung wissen. Sie meinte aber: "Wir sind auf einem guten Weg." Aber die Weichen waren gestellt, als sich die Gastgeberinnen zehn Minuten vor dem Ende eine eigentlich komfortable 27:20-Führung erspielt hatten.

Dann unterliefen den TuS-Frauen jedoch eine Reihe von Konzentrationsfehlern. Die Gäste von der Bergstraße erzielten vier Treffer in Folge und waren plötzlich wieder im Rennen. Zwei Minuten vor dem Ende stand es nur noch 30:28 - die Partie war wieder völlig offen. Die beiden erfahrensten Spielerinnen im Neunkircher Trikot räumten allerdings dann alle Zweifel aus. Zunächst besorgte Anja Severin mit einer Energieleistung das 31:28. Und den Schlusspunkt setzte Aleksandra Jelicic mit einem Siebenmeter. Dem Neunkircher Trainer stand die Erleichterung ins Gesicht geschrieben, auch wenn "die Spannung zum Schluss nicht mehr nötig gewesen" wäre, meinte Pesic.

Die TuS-Tore erzielten: Aleksandra Jelicic 11/6, Anja Severin 7, Theresa Stolz 5, Lea Schuhknecht 5, Karoline Gawron 3, Veronika Gawron 1.

"Was sie gehalten hat, war schon sensationell."

TuS-Trainer Mirko Pesic über Torhüterin Gina von Gilgenheimb

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