Die andere Seite eines Superstars
Merzig · Zeichnungen und Fotografien aus der Hand des legendären Beatles John Lennon werden zurzeit im Museum Schloss Fellenberg ausgestellt. Auch Persönliches aus dem Besitz des Musikers wird hier gezeigt.
Als Musiker und Mitglied der legendären Beatles kennen die meisten Menschen John Lennon. Dass er mit teils recht unkonventionellen Methoden gemeinsam mit seiner zweiten Frau Yoko Ono für den Frieden kämpfte, wissen ebenfalls die meisten.
Doch die neue Ausstellung im Museum Schloss Fellenberg in Merzig eröffnet mit bisher eher unbekannten Zeichnungen und Fotografien eine spannende Möglichkeit, eine andere Seite des begnadeten Musikers kennen zu lernen. Vor wenigen Tagen wurde die Ausstellung "The Art of John Lennon" in Merzig eröffnet.
Sie zeigt Zeichnungen, Karikaturen, Fotos und persönliche Gegenstände aus dem Besitz von John Lennon, die mit dieser Ausstellung bereits europaweit begeisterten. Leihgeber ist Michael-Andreas Wahle, der bei der Ausstellungseröffnung im Museum Schloss Fellenberg dabei war. Er sammelt bereits seit 40 Jahren mit großer Begeisterung. Durch seine Freundschaft zu Yoko Ono ist es ihm möglich, in der Ausstellung besondere Stücke zu präsentieren, so beispielsweise Fotos von Lennon mit seinem Sohn Sean, die letzte Goldene Schallplatte, die Lennon vor seinem Tod erhalten hat, das Hochzeitsalbum von John und Yoko und eben Zeichnungen, die oft im privaten Umfeld entstanden sind.
"Die Zeichnungen waren nie dazu gedacht, veröffentlicht zu werden. Es sind viele private Motive, die vor allem während langen Aufenthalten in Japan entstanden sind. John Lennon hat sich beispielsweise ein eigenes Japanisch-Wörterbuch mit Zeichnungen gestaltet, um die Sprache besser lernen zu können", erzählte Wahle. Motive sind aber ebenso Lennon, seine Frau und sein Sohn oder die Familienkatze. Diese Zeichnungen sind zumeist in den letzten fünf Lebensjahren des Ausnahmekünstlers entstanden. "Die Liebe zwischen John und Yoko zelebrieren wir hier in der Ausstellung mit einem großen Bett. Es ist nicht das Ehebett von John und Yoko, aber legen Sie sich einfach hinein, gönnen Sie sich ein paar Minuten Ruhe und lassen sie die Ausstellung auf sich wirken", empfiehlt der Sammler.
Die aktuelle Ausstellung ist die erste, die die Kreisstadt Merzig und der Landkreis Merzig-Wadern gemeinsam im Museum Schloss Fellenberg präsentieren. Deshalb freuten sich Bürgermeister Marcus Hoffeld und Sparkassen-Vorstand Frank Jakobs, der auch in Vertretung der Landrätin sprach, sehr, dass diese Ausstellung auf ihrer Tournee durch Europa in Merzig Station macht. Hoffeld richtete ein großes Kompliment an das Team des Museums Schloss Fellenberg um Leiterin Ingrid Jakobs, an die jungen Musiker des PWG für die gefühlvolle musikalische Gestaltung und an den Leihgeber der Ausstellung. Schüler des Peter-Wust-Gymnasiums, die zum Zeitpunkt des gewaltsamen Todes von John Lennon noch nicht geboren waren, sangen während der Ausstellungseröffnung seine bekannten Lieder gemeinsam mit Musiklehrer Tom Berger.
Zu ihren Beiträgen waren bewegte Bilder und Fotos zu sehen, die einen ganz privaten John Lennon zeigten. Beim Picknick, beim Sandburgbauen am Strand, beim Spielen mit Sohn Sean. "Diese wunderbare Ausstellungseröffnung ist die Ouvertüre zu einem wahren Beatles-Sommer in Merzig.
Das Museum Schloss Fellenberg bietet neben der Ausstellung noch ein umfangreiches und abwechslungsreiches Begleitprogramm an, beispielsweise mit einem Musik-Casting, das am vergangenen Sonntag über die Bühne ging, einer Luftballonaktion oder einem Workshop, bei dem Kurzfilme entstehen sollen. "Aber was wir auf jeden Fall heute schon hier sehen, ist die Tatsache, dass John Lennon bis heute nichts von seiner Faszination erhalten hat", sagte Jakobs in seinem Grußwort zur Ausstellungseröffnung. Er betonte, es sei stets die Musik des Ausnahmekünstlers Lennon gewesen, die bei ihm hängen geblieben sei. Und die heute noch immer inhaltliche und musikalische Tagesaktualität besitzt. Und obwohl auch er Lennon nie live erlebt hat, so steht für Jakobs, wie wohl für alle seine Fans fest: "Er hätte uns noch viel geben können."
Zur Ausstellung ist ein illustrierter Katalog mit CD erhältlich. Dauer der Ausstellung: bis 27. Juli. Museum Schloss Fellenberg, Torstr. 45A, Merzig, Telefon (0 68 61) 79 30 30, Info@museum-schloss-fellenberg.de; Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag und an Feiertage von 14 bis 17 Uhr und nach Anmeldung.
museum-schloss-fellenberg.de
