Der letzte Tick fehlt der Borussia, aber die Hoffnung lebt noch

Elversberg · Mit einem Punktgewinn bei der SV Elversberg II hat sich Fußball-Oberligist Borussia Neunkirchen die Chance gesichert, am kommenden Samstag gegen den SC Hauenstein den Klassenverbleib aus eigener Kraft zu schaffen.

 Elversbergs Torhüter Dennis Lißmann musste gegen Borussia Neunkirchen mehrfach Kopf und Kragen riskieren. Foto: Thomas Burgardt

Elversbergs Torhüter Dennis Lißmann musste gegen Borussia Neunkirchen mehrfach Kopf und Kragen riskieren. Foto: Thomas Burgardt

Foto: Thomas Burgardt

Yacine Hedjilen liegt am Boden und hält sich den Fuß. Doch Borussia Neunkirchens Interims-Trainer Vincenzo Simonetta hält das Physiotherapeuten-Team am Spielfeldrand zurück und ruft mehrfach lautstark: "Aufstehen, weiter, kämpfen!" Hedjilen rappelt sich auf - der Gedanke an den drohenden Abstieg lässt ihn die Schmerzen vergessen. Doch am Ende kommt sein Team trotz kämpferisch starker Leistung in der Fußballoberliga-Partie gegen den Lokalrivalen SV Elversberg II nicht über ein 0:0 hinaus. Mit dem Punktgewinn rangieren die Neunkircher mit 39 Punkten aber weiter auf dem 14. Tabellenrang und haben es am letzten Spieltag am kommenden Samstag zu Hause gegen den SC Hauenstein selbst in der Hand, den Klassenverbleib zu schaffen.

Die Partie im Waldstadion an der Kaiserlinde begann verhalten. Strahlender Sonnenschein lockte mehr als 600 Zuschauer - die überwiegend auf Neunkircher Seite waren - auf die Ränge. Nach zehn Minuten scheiterte der Neunkircher Felix Dausend nach einem Freistoß von Tim Cullmann per Kopf nur knapp an SVE-Schlussmann Dennis Lißmann. Neunkirchen hatte nun mehr Spielanteile, während die SVE tief stand und auf Konter spielte. Vor allem über die rechte Seite versuchten die Borussen, die SVE-Abwehr zu knacken. Doch Elversberg stand gut.

Kurz vor der Pause ebbte die Partie ab und fand größtenteils im Mittelfeld statt. Cullmann setzte einen Freistoß kurz vor der Pause knapp über das SVE-Tor. So blieb es beim 0:0-Halbzeitstand. "Im ersten Durchgang haben wir uns schlecht präsentiert, standen viel zu weit von den Gegenspielern weg. Unsere Defensive hingegen hielt dicht und hat wenig zugelassen", analysierte SVE-Trainer Peter Eiden.

Der zweite Durchgang zeigte ein ähnliches Bild: Neunkirchen präsentierte sich engagiert, während die SVE teilweise sehr passiv agierte. Die Borussen erspielten sich mehrere gute Gelegenheiten. In der 58. Minute fischte Lißmann einen Fernschuss von Hedjilen aus 16 Metern mit einer sehenswerten Parade aus dem Winkel. 20 Minuten vor dem Ende setzte sich Hedjilen mit einem Solo über die linke Außenbahn durch, zog in den Strafraum, setzte seinen Schuss aber über das Tor. In der Schlussminute hatte dann Dausend die Riesenchance zum Siegtreffer: Nach einem Abwehrfehler lief er allein auf Lißmann zu, der Dausends Schuss jedoch parierte und das 0:0 rettete.

"Wir haben einen Punkt geholt und müssen zufrieden sein. Wir haben hinten sehr gut gestanden und auf unsere Chancen gewartet. Am Ende fehlte jedoch der letzte Tick. Wir waren in meinen Augen das bessere Team, ein Sieg wäre daher verdient gewesen", erklärte Simonetta.

SVE-Stürmer Kevin Saks sagte: "Wir wollten das Spiel eigentlich positiv gestalten, das ist uns nicht richtig gelungen. Wir waren am Anfang wohl auch etwas aufgeregt. Das große Stadion und die Kulisse waren neu für uns, aber es war ein tolles Erlebnis."

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