Der legendäre Fleischkäse bekam sogar ein eigenes Denkmal

Neunkirchen. Sie sind eine Dreieinigkeit, firmieren aber unter einem Begriff: "Metzgerei Schmidt". Laut Volksmund sind in diesem erfolgreichen Dreierbund vereint "De Schmidt Ernschd", "es Marliese" und "de Jörg". Die Drei stehen für meisterhaftes Handwerk, leistungsfähigen Einzelhandel und seriöse Kaufmannschaft

 Seniorchef Ernst Schmidt in Aktion. Foto: Willi Hiegel

Seniorchef Ernst Schmidt in Aktion. Foto: Willi Hiegel

Neunkirchen. Sie sind eine Dreieinigkeit, firmieren aber unter einem Begriff: "Metzgerei Schmidt". Laut Volksmund sind in diesem erfolgreichen Dreierbund vereint "De Schmidt Ernschd", "es Marliese" und "de Jörg". Die Drei stehen für meisterhaftes Handwerk, leistungsfähigen Einzelhandel und seriöse Kaufmannschaft. Dazu kommen noch hohe Produktqualität und Bodenständigkeit. Jeder Neunkircher weiß, was es heißt: "Mir geh'n zum Schmidt Ernschd". Aber auch die vielseitige Sponsorentätigkeit der Familie Ernst Schmidt hat das Unternehmen zu einem festen Begriff in Neunkirchen werden lassen. Erwähnt sei auch die im Saarpark-Center entwickelte Legende, das Center-Steak, der berühmte Schmidt'sche Fleischkäs. Er sorgte zur Filialzeit im Saarpark-Center und heute noch im Geschäft auf der Scheib für Schlangestehen. Dem Schmidt'schen Fleischkäse wurde sogar eine eigene Skulptur gewidmet. Nun feiert das alteingesessene Unternehmen sein 75-jähriges Bestehen. Wie Ernst Schmidt erzählt, gründeten seine Eltern Ernst und Emma Schmidt 1935 in Hoppstädten bei Birkenfeld eine Metzgerei mit Gastwirtschaft. 1939 zogen die Schmidts mit dem dreijährigen Sohn Ernst nach Neunkirchen. Sie erwarben die Metzgerei Fried in der Steinwaldstraße. Der Kriegseinsatz von Ernst Schmidt senior unterbrach die unternehmerische Tätigkeit. Doch schon 1946, nach Rückkehr des Seniorchefs aus der Gefangenschaft, wurde das Geschäft unter seiner Leitung weitergeführt. Ernst Schmidt junior trat bald in die Fußstapfen des Vaters und erhielt 1957 seinen Meisterbrief. 1960 heiratete er Marliese Lambrecht, die mit dem 75. Geschäftsjubiläum ihr 50. Betriebsjubiläum begehen kann. "Heute noch ist das Geschäft ohne Marliese für mich unvorstellbar", gesteht Ernst Schmidt mit leichtem Glanz in den Augen. Ehefrau Marliese schenkte ihrem Mann Sohn Jörg und Tochter Elke. Drei Enkel vervollständigen das Schmidtsche Familienimperium. Marliese aber übernahm als Geschäftsführerin das Kommando. Ein Jahr nach der Hochzeit kauften beide die Metzgerei Grafenauer in der Zweibrücker Straße, renovierten und eröffneten im März 1961 ihr neues Geschäft. Sohn Jörg sicherte das Unternehmen und erhielt 1985 seinen Meisterbrief. "Von Anfang an legten wir Wert auf ein ausgewogenes Preis-/Leistungsverhältnis und ein gutes Betriebsklima", verrät Ernst Schmidt ein Erfolgsgeheimnis. Erhöht wurde diese Aufmerksamkeit noch durch die Einrichtung einer Filiale 1989 im frisch gegründeten Saarpark-Center. 2004 wurde die Filiale in andere Hände übergeben. "In den 75 Jahren hat sich das Handwerk des Metzgers, aber auch der Charakter der Metzgerei und des gesamten Betriebes sehr verändert", blickt Ernst Schmidt zurück. Die Anforderungen an das Familienunternehmen und seine Mitarbeiter seien stetig größer geworden. Zudem habe die Technik in "de Worschdkisch" Einzug gehalten. "Wir mussten immer wieder flexibel reagieren", gestand der Fleischermeister, der auch in der Innung eine führende Rolle gespielt hat. "Ohne die Liebe zum Beruf und zum Geschäft kann man so ein Unternehmen nicht erfolgreich führen", versichert Ernst Schmidt, der sicher ist, dass Sohn Jörg in diesem Sinne weiter arbeiten wird. gm "Das Handwerk des Metzgers hat sich sehr verändert."Ernst Schmidt

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