Den Taktstock schwingt jetzt eine Frau

Reimsbach · Dem Publikum in der Mehrzweckhalle in Reimsbach wurde beim Konzert des MV Reimsbach/Oppen musikalisch einiges geboten. Außerdem wurde Axel Kläser geehrt und Sabine Petit als neue Dirigentin vorgestellt.

 Regiewechsel: Axel Schnur reicht den Taktstock an seine Nachfolgerin weiter. Sabine Petit wird von nun an das Reimsbach/Oppener Blasorchester dirigieren. FOTO:KEIL

Regiewechsel: Axel Schnur reicht den Taktstock an seine Nachfolgerin weiter. Sabine Petit wird von nun an das Reimsbach/Oppener Blasorchester dirigieren. FOTO:KEIL

Blasmusik vom Feinsten präsentierte der MV Reimsbach/Oppen in der voll besetzten Mehrzweckhalle. Auftakt war die preisgekrönte Suite "Reflections" von Johan Nijs, gefolgt von einer Auswahl von Melodien aus dem "Tanz der Vampire", die Wolfgang Wössner für Bläser arrangiert hatte. Conférencier Andreas Weyand erzählte die unheimliche Geschichte von Alfred und Sarah und brachte das Publikum damit in die richtige Stimmung für diese aufwühlende Musik.

"Fiskinatura", eine Hommage an den Ort Fischen im Allgäu, an die Schönheit und Gewalt der umgebenden Natur und die Vielfalt der menschlichen Charaktere, die in diesem Ort leben. Auch "First Knight", die Musik aus dem bekannten Film, der mit Richard Gere in der Hauptrolle die Artus-Sage wieder lebendig werden lässt, löste bei den Zuhörern große Begeisterung aus. Mit einem Marsch, den Alain Crepin für die belgische Luftwaffe komponiert hat, endete der erste Teil des Konzertes.

Es gab aber an diesem Abend mehr als nur Musik. Axel Kläser, der nicht nur in Reimsbach das Amt des Ortsvorstehers bekleidet, sondern auch seit 40 Jahren als aktiver Musiker tätig ist, wurde von Max Schneider (Bund Saarländischer Musikvereine) und dem MV-Vorsitzenden Ermin Blum für seine Leistungen ausgezeichnet. Kläser begann 1974 im Verein mit seiner Ausbildung an der Trompete und schloss sich zwei Jahre später dem Jugendorchester an.

Seit 1980 ist er unermüdlich im Hauptorchester aktiv, leitete darüber hinaus mehrere Jahre lang die Stadtkapelle Saarlouis und dirigierte das Jugendorchester "Rolling Notes". Auch hauptberuflich ist der Jubilar der Muse verpflichtet. Ihm obliegt die musikalische Leitung des saarländischen Polizeimusikkorps. "Dass er trotzdem immer noch die Zeit findet, an unseren Proben und Veranstaltungen teilzunehmen, verdient unser aller Anerkennung", lobte Blum.

Herzliche Worte fand der Vorsitzende auch für die Mitglieder des Musikvereins Saarwellingen, mit denen die Reimsbacher eine langjährige Freundschaft verbindet. Sie hatte für das aktuelle Konzert ihre Röhrenglocken zur Verfügung gestellt.

Der zweite Teil des Abends begann mit einem Spaziergang durch New York, aber dann gab es plötzlich eine Panne: Der Dirigent war weg! Ermin Blum fand ihn gut getarnt zwischen seinen Musikern.

Der Sachverhalt konnte aber schnell geklärt werden. Wie die SZ bereits berichtete, will Axel Schnur den Taktstock beiseite legen, wieder selbst musizieren und sich mehr Zeit für die Familie nehmen. Deshalb wird ab jetzt eine junge, dynamische Dame das Kommando übernehmen. Sabine Petit heißt die neue Dirigentin, und sie stellte auch gleich ihre Fähigkeiten unter Beweis:

Mit "Robinson Crusoe", seinem Leben auf der Insel, der Freundschaft mit Freitag, der Begegnung mit den Kannibalen und der glücklichen Heimkehr wurde das Publikum abermals in ferne Welten entführt. Nach den "Elton John Favorites" und einem der Herzstücke aller Blasmusiker, "Hoch Heidecksburg", gingen die Zuhörer in der Gewissheit nach Hause, dass Axel Schnur seinen Taktstock in sehr fähige Hände gelegt hat.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort