Den Holzer Sportplatz gibt es nicht ewig

Holz · Könnte der Holzer Sportplatz am Westfeld zu Gunsten einer Wohnbebauung verschwinden? Schon, jedoch allenfalls mittelfristig, sagt die Heusweiler Verwaltung. Unterdessen streben SV Holz und SV Wahlschied eine Fusion an, der Platz würde dann nicht mehr benötigt.

 Verlassen: gestern am Holzer Sportplatz. Dort könnten Baugrundstücke entstehen. Foto: Andreas Engel

Verlassen: gestern am Holzer Sportplatz. Dort könnten Baugrundstücke entstehen. Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

Seit Wochen hält sich in Holz das Gerücht, dass der Sportplatz am Westfeld in eine Fläche für Wohnhäuser umgebaut wird (wir berichteten). In der Dezembersitzung des Holzer Ortsrates hatte Ortsvorsteher Jan Paul die Quelle dieses Gerüchtes benannt: Am Westfeld läuft ein Studienprojekt der Hochschule für Technik und Wissenschaft des Saarlandes (HTW) in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Heusweiler. Das Projekt diene den Studenten als Planungsgrundlage für eine Semesteraufgabe mit dem klangvollen Namen "Nachverdichtung und Umnutzung der Fläche durch Wohnbebauung".

Werden auf dem Holzer Sportplatz also doch in naher Zukunft Häuser gebaut? Wir haben bei der Gemeindeverwaltung nachgefragt. Unmittelbar geschieht nichts, doch "mittelfristig gibt es das Ziel, aus der Sportplatzfläche Grundstücke zu machen. Dazu hatten die Studenten die Idee, den Sportplatz überplanen zu lassen, um zu sehen, wie ein Zuschnitt von Baugrundstücken aussehen kann", so Bürgermeister Thomas Redelberger. Im Rahmen der Studie organisierten die Studenten im Januar im Westfeld eine Anwohnerbefragung. "Die Professoren der HTW suchen für ihre Studenten gerne konkrete Semesterarbeiten und Studienobjekte. Sven Urhan vom Regionalverband hat den Kontakt zwischen HTW und Gemeindeverwaltung hergestellt", sagte Sabine Leinenbach, die Bauamtsleiterin der Gemeinde Heusweiler. Wie Leinenbach erläuterte, wollten die Studenten bei der Befragung unter anderem von den Anwohnern wissen, wie lange sie schon am Westfeld wohnen, ob sie zugezogen sind, ob sie gern dort wohnen, was ihnen besonders an Holz gefällt, wo sie sich in Holz am wohlsten fühlen und ob sie eine besondere Bindung zum Sportplatz haben.

Wo liegt der Nutzen für die Gemeindeverwaltung bei dieser Befragung? "Wir haben weder Nutzen noch Aufwand, es ist ja kein Wettbewerb. Und die Studie sagt nichts aus über Vermarktbarkeit, Kosten oder Erschließungsmöglichkeiten", betonte Leinenbach. Allerdings werde die HTW der Gemeinde die Ergebnisse der Befragung kostenfrei zur Verfügung stellen. "Wir haben im Moment wirklich nicht vor, dort etwas zu bauen. Aber wer weiß, in zehn Jahren kann es auf Grund des demografischen Wandels ganz anders aussehen. Vielleicht muss man sich dann Gedanken machen, was mit dieser Fläche passiert", so Leinenbach.

Dass mit dem Studienprojekt ein Ende des Fußballbetriebs im Westfeld einhergehe, sei in absehbarer Zeit jedoch noch nicht der Fall, hatte Ortsvorsteher Paul gesagt. Zwar wird dort seit Juli 2012 kein Fußball gespielt, weil der SV Holz eine Spielgemeinschaft mit dem SV Wahlschied eingegangen ist (SG Holz/Wahlschied) und nun auf dem Wahlschieder Sportplatz kickt. Doch es könne sein, dass der SV Holz nach Ende der Spielgemeinschaft - also 2017 - wieder am Westfeld spielen würde, meinte Jan Paul vor fünf Wochen.

Das sieht mittlerweile aber anders aus: SV Holz und SV Wahlschied haben Anfang Januar in getrennten Mitgliederversammlungen ihre Vorstände beauftragt, über eine "Verschmelzung" (Fusion) zu verhandeln. "Am 5. Februar werden die Vorstände mit einem Notar darüber reden, wie dieser Weg beschritten werden kann", sagte Axel Walter, der Vorsitzende des SV Holz. Damit wäre der Weg auch frei für einen Umbau des Holzer Fußballplatzes.

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