Dem Fachkräftemangel entgegen wirken

Ottweiler · Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft im Landkreis Neunkirchen und die Arbeitsagentur haben Unternehmer nach Ottweiler eingeladen. Dort zeigten sie, wie Firmen ihr Geschäft mit Fachkräften und durch Qualifizierung sichern können.

. Zwar tangiert der Fachkräftemangel in Deutschland und damit auch im Landkreis Neunkirchen nicht alle Bereiche der Wirtschaft ("sektoraler Mangel"), wird aber besonders deutlich beim Nachwuchs ("allgemeiner Mangel") aufgrund der demografischen Entwicklung, die im Saarland eher eintritt als in allen übrigen Bundesländern. Dies unterstrich der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Saarland (BA), Jürgen Haßdenteufel, während eines Forums für Unternehmer im Landkreis Neunkirchen, zu welchem die Wirtschaftsförderungsgesellschaft im Landkreis Neunkirchen (WFG) gemeinsam mit der BA in den Konferenzsaal der Wasserversorgung Ostsaar in Ottweiler eingeladen hatte. Der Titel: Qualifizierungsberatung und Fachkräftegewinnung als Grundlagen der Unternehmenssicherung.

Auch wenn "die Fachkräfte im Saarland knapp werden", so Haßdenteufel, habe sich die BA auf diese Entwicklung gut vorbereiten können: "Die Zukunft kommt in Raten." Einerseits sei man auf gutem Wege, ungelernte Mitarbeiter zu qualifizieren und andererseits steige die Erwerbsquote der Älteren. Entlastung bringe ebenso das gezielte Anwerben qualifizierter Kräfte aus dem Ausland, zum Beispiel aus dem benachbarten Lothringen oder aus Luxemburg.

Haßdenteufel hob in seiner Ansprache deutlich hervor, dass die BA in allen Handlungsfeldern zur Behebung des Fachkräftemangels insbesondere die kleinen und mittleren Unternehmen unterstütze: "Sie stehen als mittelständische Unternehmen nicht alleine." Zu wenig sei noch bekannt, dass die BA bereits vor etwa zehn Jahren ihren "Arbeitgeberservice" ins Leben gerufen habe, dessen Leistungen konsequent ausgebaut wurden und für die Firmen kostenlos seien. Wie Hans Karmann, Teamleiter der Agentur für Arbeit Neunkirchen, ausführte, stehen den 2881 Betrieben im Kreis Neunkirchen mit rund 36 100 Beschäftigten acht Vermittler zur Verfügung. Jeder Arbeitgeber habe hier einen festen Ansprechpartner. Nach den Worten von Karmann wende der Arbeitgeberservice in Sachen Fachkräftemangel eine "Doppelstrategie" an.

Die erste Säule widme sich der Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte aus dem Ausland, die zweite Säule der Qualifizierung des inländischen Personals, besonders von Frauen, Älteren und gering Qualifizierten. Hier sollten, so der Referent, neue Fachkräfte durch Nachholen von Berufsabschlüssen gewonnen werden. Über die Möglichkeiten der Weiterbildung und Qualifizierung sprach im Anschluss Elisabeth Gladysz, Qualifizierungsberaterin der BA in Neunkirchen. Ihr Vortag beschäftigte sich mit den unterschiedlichsten Möglichkeiten der Qualifizierung und Weiterbildung. Achim Dürschmid von der BA Saarland beschäftigte sich mit der Gewinnung von Fachkräften aus dem Ausland, zum Beispiel mittels der Schaltung kostenloser Stellenangebote auf entsprechenden Internet-Plattformen. WFG-Geschäftsführer Klaus Häusler dankte abschließend allen Referenten für ihre umfangreichen Informationen.

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