Debatte ging am Thema vorbei

Alles paletti also: Die Junge Union durfte mit einem von der Stadt St. Wendel für umme geliehenen Wagen beim Fastnachtsumzug mitzockeln und so gleich mal für den CDU-Bürgermeisterkandidaten Peter Klär großflächig werben.

Wie eine rollende Litfaßsäule. Einen Widerspruch zum Neutralitätsgebot der Verwaltung sahen die Prüfer der Kommunalaufsicht darin nicht. Das wurde diese Woche bekannt. Damit wär' ja alles in Butter .

Oder etwa nicht? Okay, die SPD , die das Auftreten der unionseigenen Kaderschmiede bis heute als schlechten Karnevalsscherz beurteilt und deswegen die Aufsichtsbehörde seinerzeit alarmiert hatte, faucht weiter. Will sich nicht mit dem Urteil zufrieden geben. Doch das ist ein anderes Thema.

Viel grundsätzlicher: Was haben parteipolitische Wagen überhaupt bei Fastnachtsumzügen verloren? Sinn und Zweck dieser Karawanen ist, den Herrschenden den Spiegel vorzuhalten. Sie mit spitzfindigem Humor des Dünkels zu überführen und ihnen politische Fehlentscheidungen satirisch aufs Brot zu schmieren. Da haben hoch auf dem Wagen Politiker und deren Nachwuchs in parteipolitischer Funktion nichts zu suchen. Ob auf einem eigenen oder geliehenen Gefährt. Übrigens: Die Sozialdemokraten waren mit von der Partie, schickten Torsten Lang - seinerzeit deren Anwärter auf den Chefsessel im Rathaus - ebenso in die Narrenschar. Waren damit inhaltlich keinen Deut besser. An dieser grundsätzlichen Position ging die Auseinandersetzung vorbei.

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