„David Garrett ist eine Marke“

Bosen · Stargeiger David Garrett macht am Freitag, 26. Juni, mit seiner Tour „Classic Revolution Open Air 2015“ Station am Bostalsee. Er tritt dort um 20 Uhr auf der Festwiese auf. Was bis dahin noch zu tun ist und wie viele Besucher erwartet werden; darüber sprach SZ-Redakteurin Melanie Mai mit Oliver Thomé, dem Geschäftsführer von Veranstalter Popp-Concerts.

Es geht in die heiße Phase; etwas mehr als eine Woche, dann steht David Garrett in Bosen auf der Bühne. Was sind jetzt für Sie als Veranstalter die wichtigsten Dinge, die es noch zu erledigen gilt?

Oliver Thomé: Da gibt es immer noch eine Menge zu tun. Die Feinabstimmungen der einzelnen Gewerke, Ticketkontingente überprüfen, Hotelzimmerbuchungen finalisieren, Wetterberichte im Auge behalten und vieles mehr.

David Garrett kommt mit Band und Orchester. Ist die Organisation für ein solches Konzert mit so vielen Akteuren schwieriger als für einen Einzelkünstler?

Thomé: Die Anzahl der Protagonisten erhöht natürlich schon den Organisationsaufwand, das ist klar. Dementsprechend müssen ja auch mehr Personen an dem Tag verpflegt und auch untergebracht sein. Aber entscheidend sind vor allem der technische Aufwand, die zu erwartende Besucherzahl und die damit verbundenen Sicherheitsvorkehrungen.

Zur Logistik: Wie sehen da die nächsten Schritte aus; und was ist während des Konzertes noch zu beachten?

Thomé: Die ersten Vorboten des Konzertes sind auf dem Gelände schon zu erkennen. Anfang kommender Woche wird dann mit dem Bühnenbau und der Geländeeinrichtung begonnen. Innerhalb von vier Tagen sollten dann die Vorbereitungen soweit abgeschlossen sein, dass die Produktion David Garrett anreisen kann. Während des Konzertes selbst geht es dann darum zu schauen, dass die Abläufe nicht ins Stocken geraten, beispielsweise dass der Einlass flüssig läuft, jeder Zuschauer auf seinem richtigen Platz sitzt und die Besucher am Ende auch wieder wohlbehütet zu ihren Fahrzeugen kommen.

Machen Sie den Fans die Nase mal etwas lang: Welche Bühne und welche Effekte sind zu erwarten?

Thomé: Die Bühne wird in diesem Jahr eine Fläche von etwa 450 Quadratmetern haben. Es werden etwa 300 Quadratmeter LED-Wände und Pyrotechnik zum Einsatz kommen. Um dies zu verwirklichen, werden etwa 2000 Ampere Aggregatstrom und etwa 20 000 Meter Stromkabel benötigt. Insgesamt verschlingt die Umsetzung einer solch imposanten Produktion vor Ort 5500 bis 6000 Personalstunden. Der Aufwand für die Show ist also schon immens, aber dafür bekommt der Zuschauer ja auch wirklich eine außergewöhnliche Show zu sehen.

David Garrett ist ein Weltstar. Allerdings einer, der eine Nische besetzt. Wie gestaltet sich in so einem Fall der Kartenvorverkauf?

Thomé: Logistisch ist der Aufwand natürlich sehr groß. Da wir über mehrere Ticketsysteme verkaufen, besteht die große Aufgabe darin, die jeweiligen Kontingente entsprechend aufzuteilen, da es ja jeden Sitzplatz nur einmal gibt. Die Zielgruppe ist vielleicht eine andere als bei reinen Rock- oder Pop-Stars, aber David Garrett ist nun mal eine Marke, die man den Leuten nicht weiter erklären muss. Das alleine zeigt ja auch schon die Klasse des Künstlers.

Mit wie vielen Zuschauern rechnen Sie am Bostalsee?

Thomé: Wir erwarten etwa 7500 bis 8000 Besucher am 26. Juni.

In diesem Jahr gab es, anders als vor zwei Jahren, keine zwei Konzerttage am See. Wie sieht es im kommenden Jahr aus - haben Sie schon Ihre Fühler nach Künstlern ausgestreckt? Und dürfen sich die Open-Air-Fans Hoffnungen für den Bostalsee machen?

Thomé: Es gab bereits erste Gespräche mit möglichen Kandidaten, aber fest oder spruchreif ist noch nichts. Unser primäres Ziel ist es, wirkliche Highlights an den Bostalsee zu bringen. 2013 war natürlich ein absoluter Traumstart, was die Besucherzahlen angeht. In diesem Jahr ist uns mit David Garrett gelungen, einen Weltstar ins schöne Saarland zu locken. Man darf allerdings auch nicht vergessen, dass wir nicht in Berlin, Hamburg oder Köln sind, sprich die Künstler stehen nicht von alleine Schlange, um in dieser Region zu spielen, zumal viele diese schöne Ecke von Deutschland noch gar nicht kennen. Da bedarf es schon einer gewissen Überzeugungskraft und vor allen Dingen einer ordentlichen Portion Risikobereitschaft, dies zu ändern. Hinzu kommt natürlich, dass der Konkurrenzkampf zwischen "Rock am Ring" und dem ursprünglich angedachten "Grüne Hölle"-Festival am Nürburgring die Verfügbarkeiten von Künstlern aus dem Rock-Lager in unserer Region stark eingeschränkt hat. Bands, die dort auftreten, unterliegen in der Regel einem Gebietsschutz, der auch unsere Region beinhaltet. Aber wir sind sehr guter Dinge, dass wir auch zukünftig musikalische Highlights am Bostalsee präsentieren werden. Nicht zuletzt deshalb, weil das Feedback auf die Veranstaltungen sehr positiv und die Arbeit mit allen Beteiligten sehr professionell und freundlich abläuft.

Karten für das Konzert am Bostalsee gibt es unter anderem im Pressezentrum der Saarbrücker Zeitung in Saarbrücken oder via Telefon (06 51) 9 94 11 88. Der Preis liegt zwischen 50,50 und 150,50 Euro.

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Auf einen BlickZu Verkehrseinschränkungen kommt es am Freitag, 26. Juni, wegen des Garrett-Konzertes: Zwischen 22 Uhr und Mitternacht ist die L 325 in Neunkirchen/Nahe ab der Einmündung Campingplatz bis zur Einmündung Bostalstraße gesperrt. In diesem Teilbereich beträgt die Höchstgeschwindigkeit 30 Kilometer pro Stunde. Auf der L 135 zwischen Neunkirchen/Nahe und Gonnesweiler beträgt die Höchstgeschwindigkeit zwischen 22 Uhr und Mitternacht 50 Kilometer pro Stunde. Parkplätze für Besucher des Konzerts sind ausgeschildert. red

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