Das Seuchenjahr ist überwunden

Hemmersdorf · Der FSV Hemmersdorf hat am Sonntag mit einem 3:2 über den SV Losheim vorzeitig die Meisterschaft in der Fußball-Verbandsliga eingefahren. Nur ein Jahr nach dem bitteren Abstieg kehrt die Elf von Spielertrainer Oliver Hirschauer damit wieder in die Saarlandliga zurück.

 Ausgelassen feiern die Jungs des FSV Hemmersdorf die Meisterschaft in der Verbandsliga. Die kam jetzt sogar schneller als gedacht. Weil Verfolger Beaumarais strauchelte. Fotos: Verein

Ausgelassen feiern die Jungs des FSV Hemmersdorf die Meisterschaft in der Verbandsliga. Die kam jetzt sogar schneller als gedacht. Weil Verfolger Beaumarais strauchelte. Fotos: Verein

 Da ist das Ding: Andreas Enz- weiler präsentiert stolz die Meisterschale.

Da ist das Ding: Andreas Enz- weiler präsentiert stolz die Meisterschale.

Wenige Minuten sind im Verbandsliga-Spiel zwischen dem FSV Hemmersdorf und dem SV Losheim noch zu absolvieren. Die Gastgeber liegen mit 3:1 vorne, als plötzlich Jubelschreie von der Seitenlinie über den Fußballplatz hallen. Die frohe Botschaft vom Ausgang der früher beendeten Partie des FC Riegelsberg beim ärgsten Hemmersdorfer Verfolger TuS Beaumarais verbreitet sich auch unter den Spielern des Spitzenreiters wie ein Lauffeuer. Beaumarais ist gestrauchelt. "Zehn Minuten vor Schluss haben wir die Nachricht erhalten, dass sie nur 1:1 gespielt haben. Danach war es irgendwie ein komisches Gefühl. Wir haben versucht, konzentriert zu bleiben, sind aber zusehends unsicherer geworden", schilderte Martin Rupp seine persönlichen Eindrücke von den letzten Augenblicken vor dem Titelgewinn.

Tatsächlich geriet der FSV mit der Meisterschaft ganz dicht vor Augen nochmal kurz ins Wanken, doch vier Minuten, nachdem Losheim auf 3:2 herangekommen war (88. Minute), durfte die Elf von Spielertrainer Oliver Hirschauer dann zum großen Jubel ansetzen. Schluss, Aus, Ende, Meisterschaft. Durch das Remis des Tabellenzweiten Beaumarais ist Hemmersdorf die Meisterschaft drei Spieltage vor Schluss nicht mehr zu nehmen. Nur ein Jahr nach dem bitteren Abstieg kehrt der FSV damit zur neuen Saison in die Saarlandliga zurück. "Ich bin überglücklich. Das Gefühl kann man gar nicht beschreiben, gerade nach den Ereignissen aus dem Vorjahr", war Hemmersdorfs Mittelfeldspieler Christoph Willems nach dem vorzeitigen Triumph sichtlich um Fassung bemüht.

Ziemlich genau ein Jahr ist es her, dass Dominik Rupp in den Schlussminuten der Saarlandliga-Partie gegen den SV Saar 05 Saarbrücken bewusstlos zusammenbrach und nicht wieder aufwachte. Ein riesiger Schock für den gesamten Verein, der sich davon nicht erholte und den bitteren Gang in die Verbandsliga antreten musste.

Da ist es nur zu verständlich, dass sich am Sonntag viele Gedanken um den Verstorbenen drehten. "Wir hatten letztes Jahr ein ganz schweres Schicksalsjahr", wagte auch Hirschauer den Blick zurück, um dem Team dann seinen Respekt auszusprechen: "In dieser Saison haben wir es im Kollektiv richtig gut gemacht. Das war eine Riesenleistung der gesamten Mannschaft." Und noch ein Erfolgsgeheimnis gibt es. Lachend fügt Hirschauer hinzu: "Seit der Geburt meines Sohnes vor drei Monaten haben wir nicht mehr verloren."

Gegen Losheim gab es mit Martin Rupp einen Spieler, der besonders herausragte. Nach dem frühen 0:1 durch ein Eigentor von Patrick Schabbach (5. Minute) sorgte der Offensivspieler quasi im Alleingang für die Wende. Kurz vor der Pause traf Rupp aus dem Gewühl heraus zum Ausgleich (45.), in der 66. Minute nickte er eine Flanke von Kevin Folz zum 2:1 ein und legte vier Minuten später nach schöner Einzelaktion sogar noch ein drittes Tor nach. Der Rest waren die Nachricht vom Remis des Konkurrenten, bange Schlusssekunden und eine lange, lange Partynacht.

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