Das "Magische Dreieck" aus Merchweiler

Merchweiler. Mit dem Saisonziel Klassenverbleib ist der SV Merchweiler in die Verbandsliga Nordost gestartet. Nach neun Spielen steht der Aufsteiger überraschend auf dem zweiten Tabellenplatz. Am Samstag ab 16 Uhr will der Neuling seine Erfolgsserie gegen die SpVgg Einöd-Ingweiler fortsetzen. Ein Teil dieser Erfolgsgeschichte ist das "Magische Dreieck" des SV

Merchweiler. Mit dem Saisonziel Klassenverbleib ist der SV Merchweiler in die Verbandsliga Nordost gestartet. Nach neun Spielen steht der Aufsteiger überraschend auf dem zweiten Tabellenplatz. Am Samstag ab 16 Uhr will der Neuling seine Erfolgsserie gegen die SpVgg Einöd-Ingweiler fortsetzen.Ein Teil dieser Erfolgsgeschichte ist das "Magische Dreieck" des SV. Die drei Ghanaer Amia Nse (22), Kofi Konjadu (32) und Patrick Köhler (25) stießen in der Vorbereitung zur Mannschaft. "Wir haben durch die Drei auf jeden Fall an Qualität gewonnen", lobt Andreas Wolf, der die Mannschaft zusammen mit Peter Rubeck trainiert.

Nse und Konjadu kennen sich bereits seit ihrer Kindheit. "Wir sind zusammen in Kumasi aufgewachsen und dort gemeinsam in eine Fußballschule gegangen", berichtet Nse von ihrer Jugend in der mit 1,2 Millionen Einwohnern nach der Hauptstadt Accra zweitgrößten Metropole Ghanas. Anfang des neuen Jahrhunderts trennten sich die Wege des Duos. Konjadu zog 2002 nach Italien, wo er zehn Jahre in Modena als Mechaniker arbeitete. Nse machte sich bereits 2001 auf Richtung Europa. Hier pendelte er zwischen seiner in Spanien wohnhaften Mutter und seinem in Dortmund weilenden Vater. In dieser Zeit kamen der Dritte im Bunde und das Saarland ins Spiel. Nse lernte vor vier Jahren die Schwester von Patrick Köhler kennen, mit der er mittlerweile verlobt ist und zwei Kinder hat. Da die aus Ghana stammenden Köhlers in Saarbrücken wohnen, zog auch Nse im Sommer in die saarländische Hauptstadt und lotste seinen Kumpel vergangener Tage ebenfalls in den Südwesten Deutschlands.

Im Saarland vereint, ging das Afrika-Trio auf Vereinssuche und heuerte beim SV Klarenthal an. "Dort wollte mich der Trainer in die zweite Mannschaft stecken. Nach einem Testspiel gegen Merchweiler haben wir dort gefragt, ob wir mal mittrainieren können", erzählt Konjadu. Nach einer Woche Probetraining war die Sache für Trainer Andreas Wolf klar: Erste Mannschaft, alle drei. Während Elektrotechnik-Student Köhler, der zuvor beim SC Friedrichsthal spielte, laut Wolf noch etwas Nachholbedarf in Sachen Fitness hat, stehen Stürmer Nse (vier Tore) und "Sechser" Konjadu regelmäßig auf dem Feld - auch wenn es zu Beginn bei den beiden sprachlich haperte. Englisch sprechen sie ein wenig, weshalb das auch die vorherrschende Sprache auf dem Rasen ist. Nse kann zudem etwas deutsch, Konjadu italienisch.

Doch die globale Sprache Fußball sprechen beide - und deshalb gelang die Integration spielend. Nun sind sie ein fester Bestandteil des Teams und sorgen mit ihrer lockeren Art für gute Stimmung - und einen überraschend guten Tabellenplatz. hej

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