Das Gold des Nationalparkes

Nohfelden · Es ist wie bei der richtigen Goldsuche. Wer die kleinen Nuggets entdecken will, muss genau hinschauen. Das Gold des Nationalparkes Hunsrück-Hochwald sind oft kleine Tiere und Pflanzen. Schätzchen sozusagen. Konrad Funk vom Starterteam Nationalpark stellt einige vor.

 Der kleine Fallkäfer und seine Larven knabbern achtlos das Gold der Arnikablüten. Fotos: Konrad Funk

Der kleine Fallkäfer und seine Larven knabbern achtlos das Gold der Arnikablüten. Fotos: Konrad Funk

 Golden glänzt das Gespinst, aus dem ein Blutströpfchen aus der Puppenhülle geschlüpft ist.

Golden glänzt das Gespinst, aus dem ein Blutströpfchen aus der Puppenhülle geschlüpft ist.

 Auch das Widderchen findet bei seinem Abstecher Gefallen an der Arnikablüte.

Auch das Widderchen findet bei seinem Abstecher Gefallen an der Arnikablüte.

 Der Lila-Gold-Feuerfalter sitzt kopfüber an einer Pflanze, vom Tau benetzt.

Der Lila-Gold-Feuerfalter sitzt kopfüber an einer Pflanze, vom Tau benetzt.

 Der Sumpfwiesenperlmutterfalter nimmt auf Arnikablüten ein Goldbad im frühen Sonnenlicht.

Der Sumpfwiesenperlmutterfalter nimmt auf Arnikablüten ein Goldbad im frühen Sonnenlicht.

 Der Lila-Gold-Feuerfalter ist ein echtes Juwel im Nationalpark Hunsrück-Hochwald.

Der Lila-Gold-Feuerfalter ist ein echtes Juwel im Nationalpark Hunsrück-Hochwald.

Schätze zu erkennen, sichtbar zu machen, das ist die Aufgabe all derer, die für das Projekt Nationalpark werben und Menschen dafür gewinnen möchten. Schätze werden anderen Orts unter der Erde gesucht und aufgespürt, beispielsweise das Gold an Yukon und Klondike. Auch die dicksten und kostbarsten Gold-Nuggets sind so klein, dass sie in eine Hand passen.

So klein sind auch die lebenden Schätze im künftigen Nationalpark Hunsrück-Hochwald. Wer dort die Augen offen hält, kann viele Schätze entdecken. Dabei kann das Gold des Nationalparks Hunsrück-Hochwald ganz leicht im Tagebau gewonnen werden. Wer zeitig aufsteht, kann beispielsweise auf einer Wiese bei Thranenweier Sumpfwiesen-Perlmutterfalter entdecken, wie sie noch bedeckt vom morgendlichen Tau nach kühler Nacht im ersten Gold der leuchtenden Arnikablüten baden.

Langsam tauchen mit den ersten Sonnenstrahlen auch die Lila-Gold-Feuerfalter auf, klettern an den noch nassen Halmen empor und breiten ihre Flügel aus, dass man überwältigt wird von ihrem Glanz und ihrer Ausstrahlung. Goldgelb scheint eine Farbe dieses Nationalparks zu sein, die sich geradezu wie ein leuchtendes Band durch das Grün der Moose und Wälder und das Blau der Bäche und Tümpel zieht.

Waren es die goldgelben Narzissen des Trauntales, die im zeitigen, noch kalten Frühjahr die Landschaft verzauberten, schlossen sich ihnen die Rapsflächen zwischen den Wäldern und anschließend der Ginster rund um den Erbeskopf an. Die Arnikablüte ist im Sommer ein Schatz des künftigen Nationalparks . Ihr sattes, warmes Goldgelb leuchtet markant hervor aus den Sommerwiesen von Otzenhausen über Muhl bis Börfink und erfreut das Auge der Betrachter. Im September hat das Grün des Waldes schon gut sichtbar damit begonnen in Gelb umzuschlagen.

Die Schätze des Nationalparkes den Menschen nahezubringen, das ist die Aufgabe der Nationalparkführer. Deren Ausbildung läuft auf Hochtouren. Zwei Wege werden dazu in Rheinland-Pfalz angeboten. Zum einen die Qualifizierung als zertifizierter Natur- und Landschafsführer. Träger ist hier das Dienstleistungszentrum ländlicher Raum Rheinhessen-Nahe-Hunsrück. Zum zweiten die Ausbildung als staatlich geprüfter Waldpädagoge in Rheinland-Pfalz unter der Regie des Umweltministeriums Rheinland-Pfalz. Der Abschluss einer dieser beiden Kurse ist Voraussetzung für den Aufbaukurs zum Nationalparkführer.

Im Juni hat der zehnte Kurs für das Zertifikat Waldpädagogik begonnen. An diesem nimmt auch der Nohfelder Förster Konrad Funk teil, der Mitarbeiter des Starterteams Nationalpark ist. Georg Sprung von der Zentralstelle der Forstverwaltung, Kommunikation und Marketing ließ beim ersten Treffen die Teilnehmer unweit des Hunsrückhauses am Erbeskopf Schätze im Wald suchen. Diese mussten nicht groß sein, sollten möglichst in einer Hand versteckt werden können. Vom Fichtenzapfen über eine Haselnuss bis hin zur Feder einer Ringeltaube reichten die Fundstücke. Georg Sprung, der zusammen mit dem Referenten für Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit im rheinland-pfälzischen Umweltministerium, Ralf Laux, den zehnten Kurs eröffnete, ist als studierter Förster und Pädagoge ein Experte für Waldpädagogik.

Die 21 Teilnehmer des Kurses, der sich an mehreren Wochenenden über ein ganzes Jahr hin erstreckt und nach Praktikum und Prüfung zu staatlich zertifizierten Waldpädagogen führt, können anschließend ein Zusatzmodul zum zertifizierten Nationalparkführer aufsatteln. Dann stehen diese der künftigen Nationalparkregion mit ihrem Wissen zur Verfügung.

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