Das Filmhaus spielt immer – auch, wenn nur einer zuschaut

Saarbrücken · Zeigt das Filmhaus etwa zu oft Filme vor fast leeren Sälen? Diesen Verdacht hegte offenbar die Saarbrücker Stadtratsfraktion der CDU. Im Kulturausschuss, so hatte sie beantragt, sollte Filmhaus-Leiter Michael Jurich daher Besucherstatistiken vorlegen, um Auskunft zu geben, wie oft dies geschieht.

Schon ab einem Zuschauer lässt das Filmhaus einen angekündigten Film laufen, bestätigte Jurich. Das möge auf den ersten Blick unwirtschaftlich wirken, doch ihn nicht zu zeigen bringe keinerlei Einspareffekte, verteidigte er diese Praxis. "Das Personal ist ja sowieso da und bedient alle drei Säle, da macht es keinen Sinn, die Besucher wegzuschicken". Biete man dem Publikum keine Verlässlichkeit, würde man es nur verschrecken, mahnt Jurich. "Die Zuschauer kommen ja nicht nur aus Saarbrücken, sondern auch von weither".

Im zurückliegenden Jahr zählte das Filmhaus laut Jurich bei exakt 1933 Veranstaltungen, täglich sechs Vorstellungen, 29 185 Besucher. Wobei etliche Kooperationsveranstaltungen dabei noch nicht nicht eingerechnet seien. Damit komme es auf einen Durchschnittswert von 15,1 Zuschauern pro Veranstaltung und das bei drei parallel bespielten Sälen. Verglichen mit anderen Filmkunst-Kinos sei das eine hohe Auslastung, erklärte Jurich. Eine detaillierte Besucher-Statistik zu jeder einzelnen Veranstaltung des zurückliegen Jahres vermochte der Filmamtsleiter allerdings nicht vorzulegen. Da dies laut Jurich einen sehr hohen Arbeitsaufwand bedeute, einigte sich die CDU mit den anderen Fraktionen, sich mit der Aufstellung der Zahlen von Juni bis Dezember 2013 zu begnügen.

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