Chemieplattform Carling: Saar-Kommunen fordern saubere Luft

Völklingen/ Großrosseln · In einer gemeinsamen Sondersitzung haben der Völklinger Stadtrat und der Großrosseler Gemeinderat am Donnerstagabend debattiert über unangenehme Gerüche und Emissionen, die der Südwestwind von der Chemieplattform in Carling/St. Avold her ins deutsche Warndt-Gebiet trägt.

Dort werden unter anderem Grundstoffe für Plastiktüten produziert. Die Räte haben, wie bereits berichtet, einstimmig eine Resolution verabschiedet. Die richtet sich an deutsche und französische Stellen, und sie hat es in sich.

Zunächst fordern die Räte eine Bestandsaufnahme des Ist-Standes. Sie verlangen Auskunft über alle Stoffe, mit denen die Chemiefirmen umgehen, vom Rohmaterial über Zwischenprodukte bis hin zu End- und Abfallstoffen. Luft-Messungen sollen sechs Wochen lang Art und Menge der Schadstoffe exakt und stundengenau feststellen - denn die Luftverschmutzung von Carling her, heißt es im Text, belaste nachhaltig die Lebensqualität der Völklinger und Großrosseler. Danach sollen feste Messstationen installiert und ein "zeitnahes, transparentes und umfassendes Informationssystem" aufgebaut werden. Zudem sollen Gutachter die Luftverschmutzung im Grenzraum abgleichen mit Krebsregister-Daten; im Warndt, so hieß es, sei die Krankheitsquote besonders hoch. Schließlich fordern die Räte die französischen Chemiefirmen auf, ihre Anlagen so umzurüsten, dass "Geruchsauffälligkeiten" abgestellt werden.

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