Chatzimarkakis will aus FDP austreten und für neue Partei kandidieren

Saarbrücken · Der Europa-Abgeordnete Jorgo Chatzimarkakis aus Perl will aus der FDP austreten. Am 18.

April werde er im Anschluss an die letzte Sitzung des EU-Parlaments vor der Europawahl sein Parteibuch abgeben, sagte der 47-jährige Deutsch-Grieche gestern der SZ. Er kandidiere nun für seine am Donnerstag in Athen neu gegründete Partei "Hellenische Europabürger" für die Europawahl im Mai. Chatzimarkakis beschrieb die neue Partei als "Bürgerplattform, die kompromissorientiert und ideologiefrei, aber nicht wertefrei ist". Sie stehe für finanzielle Autarkie und eine freiheitliche Gesellschaft. Mit Blick auf die Euro-Krise fordert die Partei eine "ergänzende Förderpolitik", denn: "Sparen allein reicht nicht", so Chatzimarkakis. Der Europäische Stabilisierungsmechanismus (ESM) verfahre "zu sehr nach dem Gusto seiner Gläubiger". Der Europa-Politiker kritisiert damit vor allem die deutsche Euro-Rettungspolitik sowie die Haltung der FDP. "Ich kenne die Ziele der FDP in Bezug auf die Eurokrise nicht; sie sind sehr vage und weichgespült", so Chatzimarkakis. Die Griechen rief er auf, nicht zu verzweifeln. Der Weg aus der Finanzkrise werde schwierig, aber sei nur durch ein Mehr an Europa zu erreichen. Bei der Europawahl rechnet er "mit mehr als einem Parlamentssitz" für seine neu gegründete Partei.

Chatzimarkakis ist seit Juli 2004 Mitglied des Europaparlaments. Von 2002 bis 2010 war er Generalsekretär der Saar-FDP. Mitte 2011 war ihm wegen eines Plagiats der Doktortitel aberkannt worden.

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