Chancen für junge Menschen

Homburg · Die Ausbildung für junge Menschen in schwierigen Situationen ist das Kerngeschäft des CJD. In 39 Berufen bildet das Berufsbildungswerk aus, künftig kommen noch drei weitere hinzu. Ergänzend dazu werden beispielsweise auch Gesundheitskurse angeboten.

 Nach schwierigen Zeiten hat sich das Christliche Jugenddorf (CJD) wieder auf Kurs gebracht. Neue Berufe, neue Zielgruppen, eine Konzentration auf die Kernkompetenz und nicht zuletzt Gesundheits-Präventionsprogramme wie der Kampf gegen Übergewicht sind für die Geschäftsführung die Gründe für den Aufwärtstrend. Fotos: Thorsten Wolf

Nach schwierigen Zeiten hat sich das Christliche Jugenddorf (CJD) wieder auf Kurs gebracht. Neue Berufe, neue Zielgruppen, eine Konzentration auf die Kernkompetenz und nicht zuletzt Gesundheits-Präventionsprogramme wie der Kampf gegen Übergewicht sind für die Geschäftsführung die Gründe für den Aufwärtstrend. Fotos: Thorsten Wolf

 Christine Becker, Leiterin des CJD-Kundencenters, und CJD-Geschäftsführer Norbert Litschko zu Gast in unserer Redaktion.

Christine Becker, Leiterin des CJD-Kundencenters, und CJD-Geschäftsführer Norbert Litschko zu Gast in unserer Redaktion.

"Wir sind wirklich sehr, sehr zufrieden. Wir haben im vergangenen Jahr ein vernünftiges, betriebswirtschaftliches Ergebnis erzielt." Norbert Litschko, Geschäftsführer des Christlichen Jugenddorfs (CJD) Homburg, hatte zusammen mit Christine Becker, der Leiterin des Kundenzentrums, bei seinem Besuch in der Redaktion unserer Zeitung viel Gutes zu berichten. "Wir sind nach drei Jahren mit negativen Ergebnissen nun wieder auf dem Weg, wo wir hinwollen." Ursache für die positive Richtungsänderungen sei eine erfolgreiche Konsolidierung gewesen. So habe es auch innerbetriebliche Veränderungen gegeben, der Bereich der Jugendhilfe sei mit zusätzlichen 20 Mitarbeitern ausgebaut worden. Auch habe man sich wieder auf das Berufsbildungswerk (BBW) als Kerngeschäft des CJD konzentriert. "Das hat man in den Jahren zuvor vielleicht doch ein bisschen aus dem Blick verloren. Und das war keine gute Entwicklung."

Gegenwärtig betreue man in Homburg 360 junge Menschen. Litschko: "Das Klientel verändert sich dabei. Wir haben rund 50 Prozent psychisch Kranke, wir haben 29 Prozent Körperbehinderte und nur noch rund 20 Prozent Lernbehinderte. Dabei waren gerade letztgenannte früher einmal die Hauptgruppe. Das hat sich umgedreht."

Und noch eine Veränderung nannte Litschko im Gespräch mit unserer Zeitung: Die Jugendhilfe als zunehmend wichtiges Standbein des CJD. Damit habe man im Jahr 2005 begonnen, auch als Reaktion auf die Erwartung, dass sich die Zahl von CJD-Klienten aus dem Bereich der Bundesagentur für Arbeit mindere. Litschko: "Wir haben dann den Jugendämtern in der Region signalisiert, dass wir Jugendlichen aus deren Rechtskreis unsere Leistungen anbieten. Aus diesem Bereich haben wir nun gegenwärtig 65 Teilnehmer. Und das ist eine super Ergänzung. Das hat wirklich gegriffen. Und wenn wir das so halten können, dann ist das eine Situation, die das CJD wirklich stabilisiert."

Im Bereich der Berufsausbildungsangebote erweitere man aktuell, so Christine Becker, das Angebot - bei schon jetzt 39 möglichen Berufen, die beim CJD erlernt werden könnten. "Gegenwärtig installieren wir drei weitere Berufsbilder. Zum einen ist das der neue Kaufmann für Büromanagement. Im Metallbereich werden wir die Fachkraft für Metalltechnik anbieten. Und wir wollen in Zukunft die 'Servicefachkraft für Dialogmarketing', eine Tätigkeit im Bereich Call-Center, anbieten. Das wäre ein sehr gutes Berufsbild für unsere Rollstuhlfahrer", so Becker.

Doch das CJD hat sich in der Vergangenheit nicht nur als Bildungsträger profiliert. Auch mit zahlreichen Präventions-Aktionen hat die Einrichtung in Schwarzenbach von sich Reden gemacht. Und genau eine solche startet am heutigen Montag. Litschko: "Wir haben eine Gruppe von rund 15 jungen Menschen gebildet, die alle zusammen ein deutliches Übergewicht haben. Diese sollen und wollen nun innerhalb von zwei Jahren eine Lebensstiländerung vollziehen. Und als besonderen Bonus haben wir einen Hund als Fitnesspartner gewählt." Für jeden der Teilnehmer solle nun ein individuelles Programm geschaffen werden, "und dann wird da gemeinsam gekocht und gemeinsam darauf geachtet, was wer in der Küche treibt". Zusätzlich habe man im Wohnbereich der Jugendlichen Sportgeräte aufgestellt. "Und am heutigen Montag wird der neue CJD-Vorstand den offiziellen Startschuss für diese Aktion geben."

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